Ein Chorkonzert mit dem A-Capella-Kammerchor Freiberg unter der Leitung von Peter Kubisch gibt es am kommenden Sonntag in der Seifhennersdorfer Kreuzkirche. Zur Aufführung kommt Rudolf Mauersbergers „Lukas- Passion“.

Musikfreunde erwartet ein anspruchsvolles und seltenes Chorkonzert, das besondere Bezüge zu Seifhennersdorf hat. Mindestens einmal jährlich fanden von 1947 bis 1970 große Chorkonzerte mit dem Dresdner Kreuzchor unter der Leitung von Professor Mauersberger statt.

Er führte die große Chorliteratur aller Musikepochen auf und auch immer wieder eigene Kompositionen. Bereits am 8. April 1962 erklang die „Lukas-Passion“ unter der Leitung Mauersbergers in Seifhennersdorf. Er war 40Jahre lang Kreuzkantor in Dresden. Unvergessen sind sein Einsatz um die Bewahrung des Kreuzchores als kirchlicher Chor im Dritten Reich und in der DDR und der mühevolle Neuanfang nach 1945.

Geschichtliches Dokument

Die „Lukas-Passion“ ist nach dem Vorbild älterer Chorpassionen gestaltet. Assoziationen sind zu erkennen zu den Passionen von Joachim a Burgk, Leonhard Lechner und Christoph Demantius. Von diesen Meistern übernahm Mauersberger die Gepflogenheit, den gesamten Text dem Chor zu übertragen. Der Hauptchor übernimmt den Passionsbericht einschließlich des Eingangs- und Schlusschores. Die Christusworte werden dem kleinen „Christuschor“ übertragen. An entscheidenden Stellen der Handlung fügte der Komponist im Passionsbericht Choräle ein.

Geboren aus der Not und dem Leid der Nachkriegszeit, ist diese Passion ein Werk, das bewegt, weil sein Autor noch heute viel zu sagen hat. Das haben alle Chöre erfahren, die sich um die Wiederaufführung der „Lukas-Passion“ verdient machten. Nicht zuletzt ist die Mauersbergersche „Lukas-Passion“ ein wichtiges Dokument der Nachkriegsmusikgeschichte.

Konzertbeginn in der Kreuzkirche Seifhennersdorf ist am Sonntag um 19Uhr. (SZ)