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Mehr als 3000 besuchen den Denkmalstag

Ein bisschen war der „Tag des offenen Denkmals“ gestern wie ein Experiment. „Es ist heute das erste Mal, dass wir den Denkmalstag mit dem Pontes-Lernfest kombiniert haben“, erzählte Gerd Arnold, Zittauer Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz, schon am Vormittag.

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Von Rolf Hill

Ein bisschen war der „Tag des offenen Denkmals“ gestern wie ein Experiment. „Es ist heute das erste Mal, dass wir den Denkmalstag mit dem Pontes-Lernfest kombiniert haben“, erzählte Gerd Arnold, Zittauer Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz, schon am Vormittag. Er sei überzeugt, dass durch die Angebote für Kinder auf der Neustadt und dem Klosterplatz sowie die offenen, sonst kaum zugänglichen Gebäude in der Zittauer Innenstadt eine gute Verbindung geschaffen wurde, weil sich Familien für beides interessieren.

Ein Höhepunkt war bereits am Sonnabendabend das Benefizkonzert des Chores Rosex aus Liberec (Reichenberg) in der Kirche zum Heiligen Kreuz. Es brachte 780 Euro ein, die der Zittauer Lionsclub auf 1000 Euro erhöhte. Ursprünglich sollte das Geld dem geplanten Denkmal für Organist Andreas Hammerschmidt, dessen Grabmal auf dem Kreuzfriedhof nicht mehr existiert, zugute kommen. Doch wegen des Hochwassers geht das Geld nun an das Kloster Marienthal.

Ansturm auf Noacksches Haus

Während Auswärtige, darunter erstaunlich viele aus dem tschechischen Grenzgebiet, vor allem die Kirchen, das Salzhaus und das Museum besuchten, strömten die Zittauer zum Beispiel in das Volkshaus, das Graetzsche Haus und vor allem in das zum ersten Mal wieder geöffnete 1689 im Hochbarock errichtete Noacksche Haus am Markt. Über das Interesse freute sich Miteigentümer Volker Kretschmer. Bis Mittag habe er schon etwa 1 500 Besucher gezählt, sagte er.

Viele Spendensammlungen

Zum grenzüberschreitenden Angebot gehörte ein Informationsstand der Burg Grabstejn (Grafenstein). „Wir sind zum ersten Mal bei diesem Lernfest dabei“, sagte Schlossverwalter Jan Sedlak, der ein kleines Modell seiner Einrichtung vor dem Museum aufgebaut hatte. Wie fast an allen Ständen gab es auch hier eine Spendenaktion. Diese kam den Hochwasseropfern in Chotyne (Ketten) zugute.

Mit einer Gruppe von 20 Personen reiste die seit Langem mit den Städtische Museen Zittau verbundenen Partnereinrichtung aus dem nordböhmischen Ceska Lipa (Böhmisch Leipa) an. Miroslav Trsina, Mitarbeiter der Euroregion Neiße auf der tschechischen Seite, kümmert sich vor allem um die etwa 1000 Kilometer Radwege entlang ehemaliger Eisenbahnstrecken im Bezirk Liberec (Reichenberg). Er und seine Begleiter waren über das Erlebte des Lobes voll. Man habe viele Spuren dafür gefunden, dass Zittau ehemals den Beinamen „Die Reiche“ verdiente, sagten sie. Natürlich müsse nun noch viel getan werden, um dieses einstige Bild wieder zu erreichen. Wie schwer das sei, wisse man von zu Hause aus eigener Erfahrung nur zu gut.

Eine vorläufige Bilanz zog Gerd Arnold gegen 16 Uhr. „Ich denke, bis jetzt haben mindestens etwa 3000 Leute die geöffneten Denkmale in der Stadt Zittau selbst, also besonders im historischen Stadtkern, besucht“. Damit sind deutlich mehr Besucher als die 2500 Besuchern im Vorjahr gekommen.