Von Steffen Klameth
Dresden/Reichenbach. Jubel im Vogtland: Die 5. Sächsische Landesgartenschau wird 2009 in Reichenbach stattfinden. Das hat gestern das Kabinett in Dresden entschieden. Die Große Kreisstadt (24 000 Einwohner) setzte sich gegen fünf Mitbewerber durch.
Reichenbach habe mit einem „fachlich ausgewogenen Konzept“ überzeugt, begründete Umweltminister Stanislaw Tillich (CDU) die Entscheidung. Die Pläne sehen vor, ein Gebiet entlang des Raumbaches zu entwickeln, das direkt an die Altstadt grenzt. Zurzeit stehen dort vor allem Industriebrachen und verfallene Wohnhäuser. Ein Teil dieser Gebäude soll saniert werden; andere werden abgerissen und durch Grünflächen ersetzt. Vorgesehen sind auch neue Rad- und Wanderwege nach Mylau und Netzschkau. Alles zusammen wird das etwa zehn Millionen Euro kosten; der Freistaat fördert das Vorhaben mit 4,5 Millionen Euro.
Das Konzept macht deutlich: Zur Landesgartenschau gehört mehr als bunte Blumen. Reichenbach will die Ausstellung nutzen, um den ohnehin geplanten Stadtumbau zu beschleunigen. Die bisherigen Ausrichter haben das nicht anders getan. In Zittau beispielsweise wurde ein ehemaliger Tagebau in eine Freizeit- und Erholungsoase verwandelt.
In den Städten, die mit ihrer Bewerbung um die Gartenschau gescheitert sind, war die Enttäuschung gestern entsprechend groß. Freital und Tharandt (Weißeritzkreis) hatten ein gemeinsames Konzept präsentiert. Nun wollen beide Städte zumindest einige Ideen auch ohne Gartenschau in die Tat umsetzen, zum Beispiel ein „grünes Band“ entlang der Weißeritz. Ebenfalls beworben hatten sich Löbau (Kreis Löbau-Zittau), Lauta (Kreis Kamenz), Oelsnitz (Kreis Stollberg) und Annaberg-Buchholz (Kreis Annaberg).