Von Martin Busche
Holger Tintner, Marktleiter des Sächsisch-Böhmischen Bauernmarktes in Röhrsdorf, hat einen Blick auf die Freilichtbühne geworfen. Er möchte sie pachten. Für seinen Markt und den Blütenfestverein. Dem steht er auch vor. Für die Pacht möchte Tintner nichts bezahlen. Dafür verspricht er, Betriebs- und Unterhaltskosten für die Freilichtbühne zu übernehmen.
Die zu bauen, hat einst rund 45 000 Euro gekostet. Doch gerechnet hat sie sich noch nie. Wenn überhaupt, nutzen Privatleute das Gelände, feiern dort Feste. Wird das Areal für kommerzielle Zwecke genutzt, kassiert die Stadt Dohna mit. Ihr gehört das Gelände.
Tintner schätzt, dass in diesem Jahr gerade 200 Euro Betriebskosten eingenommen wurden. Genaue Zahlen gibt es nicht. Dohnas Bürgermeister Friedhelm Putzke (Freie Wähler ) ist dienstlich unterwegs. „Den meisten ist die Miete zu teuer“, glaubt Tintner. Rund 100 Euro pro Tag nimmt die Stadt Dohna für die Betriebskosten. Dazu kommen die Gelder für das Fest an sich.
Auf der Bühne möchte Tintner neben den üblichen Vereinsfesten, ein „attraktives Kulturprogramm“ anbieten und so mehr Kunden in seinen Bauernmarkt locken. Der lahmt derzeit, weil rings um Röhrsdorf Baustellen die Kunden abschrecken. Der Marktleiter hat sogar schon prominente Künstlernamen im Sinn.
Glaubt man Blütenfest-Chef Tintner, kann sich auch Bürgermeister Putzke mit der Pacht-Idee anfreunden. Allerdings müsse noch weiter verhandelt werden. Unterstützt wird die Idee auch von Röhrsdorf Ortsvorsteher Dietmar Neumann. Der würde sich über mehr Kultur freuen. Für ihn kommt aber nicht nur eine kostenlose Übernahme in Frage. Auch eine geringe Pachtsumme hält er für vertretbar. Neumann: „Im Gegenzug müsste die Stadt allerdings auf die Einnahmen verzichten.“
Geeinigt haben sich Tintner und Neumann über den Runden Tisch. „Den gibt es jetzt“, verspricht Neumann und kommt damit einer Forderung Tintners nach. Der will den Tisch, um daran Termine für Feste zu koordinieren. In der Stadt Dohna hatten sich die Veranstaltungen teilweise überschnitten.