Von Sylvia Jentzsch
Mochau. Ist das Hochwasserrückhaltebecken von der Wiese bedeckt, fällt es kaum auf. In den letzten Tagen jedoch wurde klar, wie riesig die Staufläche ist. Bagger und Traktoren wirkten da fast wie Spielzeugautos. Sie waren im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung (LTV) im Einsatz, um das Becken von Erdablagerungen zu beräumen.
Im Laufe der Jahre ist durch Hochwasser und starke Niederschläge viel Erde angespült worden. Das Hochwasserrückhaltebecken hatte nicht mehr das geforderte Stauvolumen. Deshalb ordnete die LTV eine Sedimentberäumung an. „Insgesamt wurden etwa 2 500 Kubikmeter Sedimente ausgebaggert, weggefahren und auf umliegende landwirtschaftliche Flächen aufgebracht“, so Britta Andreas, Sachbearbeiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der LTV. Nach dem Abtransport der Sedimente werden die beräumten Flächen wieder begrünt. Die Kosten für die Sedimentberäumung belaufen sich auf etwa 65 000 Euro.
Das Hochwasserrückhaltebecken Mochau ist eines von mehreren Becken, die dem Hochwasserschutz im Einzugsgebiet der Jahna dienen. Es wird als sogenanntes „grünes Becken“ betrieben. Das heißt, es wird nur bei Hochwasser eingestaut.
In den 1950er Jahren wurde nach verheerenden Hochwasserereignissen damit begonnen, im Jahna-Gebiet mehrere Hochwasserrückhaltebecken zu bauen, die als zusammenhängendes Hochwasserrückhaltesystem wirken. Es besteht aus der Talsperre Baderitz sowie den sechs Hochwasserrückhaltebecken. Eines davon ist das Mochauer. „Der Damm hat Mochau und die anderen Gemeinden, die an der Jahna liegen, vor viel Schaden geschützt. Allein im Jahr 2013 wurde das Rückhaltebecken viermal angestaut“, sagte der Mochauer Bürgermeister Gunter Weber (CDU).
Weitere Quellen im Gemeindegebiet
Nicht nur die Jahna hat ihre Quelle in Präbchütz. Es gibt noch das Dreißiger Wasser, das in Dreißig seine Quelle hat und den Kelzgebach, der in der Nähe der Biogasanlage von Ossig entspringt.
Diese beiden Gewässer, die in Leuben zusammenfließen, sind Teil eines Hochwasser-Risikomanagment-Planes der Stadt Nossen und der Gemeinde Mochau, an dem zurzeit gearbeitet wird.
„Das Problem ist, das bei Gewittern und starken Niederschlägen innerhalb von zehn Minuten 30 Liter Wasser pro Quadratmeter auf einem örtlich begrenzten Raum ankommen“, sagte der Bürgermeister. Besonders in der Zeit von Mitte bis Ende Mai sei das gefährlich, weil dann die Rüben- und Maisfelder erst bestellt wurden. Die Erde hat noch keinen Halt. Dann kann es passieren, dass die Grundstücke in Nelkanitz völlig verschlammt sind.
Um den Dörfern unterhalb von Beicha mehr Hochwasserschutz zu bieten, ist es notwendig, Überschwemmungsflächen vor Nelkanitz anzulegen. Die hat es einmal gegeben. Doch im Laufe von vielen Jahren haben sich dort Sedimente abgelagert, so dass das Wasser ungehindert in die Ortslage fließen kann. „Wichtig ist eine Schadensbeseitigung vor Nelkanitz“, sagte der Bürgermeister. Auch mithilfe von Gräben und Dämmen könne viel geregelt werden. Auch der Bachlauf bis Lossen muss ab der Brücke ausgebaggert werden.