Von Mandy Schaks
Das Internet in Altenberg ist wieder etwas schneller geworden. Diesmal profitiert ein Teil der Kernstadt von der Kapazitätserweiterung. Die Deutsche Telekom AG hat ein VDSL-Netz in Betrieb genommen, das größere Übertragungsgeschwindigkeiten dank Glasfaserkabel möglich macht. Wie das Unternehmen informiert, können ab sofort 300 weitere Firmen und Haushalte mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde im Internet surfen.
Das betrifft das Wohngebiet mit der Walter-Richter-, Artur-Thiermann- und Max-Niklas-Straße, zudem die unmittelbare Innenstadt. Nach Angaben der Telekom steht nun auch schnelles Internet auf der Anton-Unger-Straße, Marienstraße, Neustadtstraße und Paul-Haucke-Straße sowie auf dem Platz des Bergmannes und auf der Rathausstraße zur Verfügung. Und nicht nur das.
„Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig funktionieren“, sagt Telekom-Sprecher Georg von Wagner. Um die Bergstädter in dem Gebiet mit Breitband versorgen zu können, hat das Unternehmen zwei Knotenpunkte aufgebaut und Glasfaserkabel neu verlegt. „Damit bietet die Telekom den Bürgerinnen und Bürgern in Altenberg eine wichtige Infrastrukturverbesserung“, so von Wagner weiter, „denn die Breitbandversorgung wird immer mehr zu einem wichtigen Standortfaktor.“ Das wirke positiv auf die Ansiedlung und den Erhalt von Unternehmen in der Region sowie auf die Attraktivität des ländlichen Raumes.
Von der jetzigen technischen Lösung konnten viele Osterzgebirgler lange nur träumen. Denn während in Großstädten stark in den Ausbau des schnellen und noch schnelleren Internets investiert wurde, mussten sich kleinere Randgemeinden in der Regel selbst kümmern, damit sie von der Datenautobahn nicht abgehangen werden. Denn der DSL-Ausbau ist auf dem Land vergleichsweise teuer. Die Telekom spricht von bis zu 70 000 Euro Kosten für einen einzigen Kilometer Kabelarbeiten mit Tiefbau. Das ist aus Unternehmersicht gerade in dünn besiedelten Gebieten oft nicht finanzierbar. Deshalb sprangen Kommunen ein und konnten mithilfe von Fördermitteln Versorgungslücken schließen helfen. Ein Weg, den seit 2008 Schritt für Schritt auch Altenberg gegangen ist.
Allerdings ist dieser Weg beschwerlich, weil es zunächst nur Fördermittel gab, wenn die Übertragungsraten lediglich unter zwei Megabit pro Sekunde liegen. So konnte die Bergstadt im vergangenen Jahr in einem ersten Bauabschnitt für rund eine Dreiviertelmillion Euro den Breitbandausbau vorantreiben. Der Zugang zum Internet verbesserte sich für rund 5 000 Einwohner. Aber das reicht noch nicht. Zum einen hapert es immer noch in einigen Gebieten mit der Anbindung, zum anderen mit den Übertragungsraten. Deshalb hatte die Stadt einen zweiten Bauabschnitt in Angriff genommen und inzwischen auch einen Zuwendungsbescheid erhalten. Nach Falkenhain, Waldidylle, Geising, Hirschsprung, Oberbärenburg, Waldbärenburg, Schellerhau, Zinnwald und Liebenau hat sich die Versorgung mit Internet nun auch in der Altenberger Kernstadt verbessert.
„Mit Übertragungsraten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde erhalten die Bürgerinnen und Bürger hier Breitbandanbindungen, die es bisher überwiegend nur in Ballungsgebieten gibt“, sagt Hendrik König, Regiomanager im Infrastrukturvertrieb der Telekom für den Landkreis. „Damit ist eine zukunftsfähige Lösung gefunden worden, die wichtig ist für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in der Stadt und im Landkreis.“ Auch die ansässigen Unternehmen profitierten von diesem Standortvorteil.
Wie schnell das Internet konkret ist, hängt davon ab, wie nah der Nutzer am nächsten Knotenpunkt wohnt. Denn die herkömmliche Telefonleitung, über die der Datenstrom ab dieser Vermittlungsstelle geschickt wird, dämpft das Signal Meter um Meter. Wer diese Leistung nun nutzen will, muss seinen Vertrag ändern und sollte sich mit seinem Anbieter in Verbindung setzen. Auch Telekom-Mitarbeiter beraten vor Ort.