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Mehr Wasser für den Notfall

In Striegistal soll es bald mehr Teiche und eine Zisterne geben. Roßwein denkt über andere Alternativen nach.

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Von Heike Stumpf

Das dürfte nicht nur für Feuerwehrleute eine schlimme Vorstellung sein: wenn es brennt, an einem Strahlrohr zu stehen, an dem kein Wasser ankommt. Jeder, der in solch einer Situation Hilfe braucht, wünscht sich schnell Wasser herbei. Das gibt es in der Großgemeinde Striegistal nicht in jedem Ortsteil zur Genüge. Deshalb setzt die Kommune in diesem Jahr ihre Investitionen in neue Löschteiche und andere Reservoirs fort.

So soll unter anderem in Etzdorf eine Zisterne gebaut werden. Nach aktuellen Plänen kommt das Wasserbecken an die Stelle des Gasthofes, dessen Abriss beantragt ist. Damit vergrößerte sich der Löschwasservorrat enorm auf nahezu 100 Kubikmeter. Bislang stehen nur ungefähr zwölf Kubikmeter zur Verfügung. Die Staustelle befindet sich im Bach. Ortsvorsteher Lutz Menzel, selbst Feuerwehrmann, berichtet davon, dass diese Art Löschwasserbevorratung mit einem enormen Pflegeaufwand verbunden ist. Immer wieder müssten Schlammansammlungen beseitigt werden. Außerdem sei die Staustelle nur über ein Privatgrundstück zu erreichen.

Mit der Zisterne verbessert sich die Situation deutlich. Mit dem Rückbau der bisherigen Staustelle kommt die Kommune dann auch noch einer Forderung der Wasserbehörde nach. Diese besagt, dass Fließhindernisse aus den Gewässern zu beseitigen sind. Deshalb wird gleiches in Berbersdorf, in Naundorf am alten Spritzenhaus und in Schmalbach passieren, wo außerhalb des Baches Ersatz geschaffen und neue Wasserentnahmestellen gebaut werden sollen.

Nicht überall entstehen wie in Etzdorf unterirdische Vorratsbehälter für das Löschwasser. Vielerorts sind Löschteiche zu sehen. Der am Siedlungsweg in Marbach ist erst vor Kurzem neu angelegt worden. Außerdem gibt es diesem, ziemlich langgestreckten Ort noch Löschteiche im Rosental und an der Lorenzstraße. „Auch damit wird eine Forderung erfüllt, wonach bei entsprechender Bebauung für ausreichend Löschwasser zu sorgen ist“, erklärt der Striegistaler Gemeindewehrleiter Norbert Fiedler.

Das ist in den Ortsteilen von Roßwein nicht anders. „Allerdings können wir in vielen Fällen auf ein gut ausgebautes Hydrantennetz zurückgreifen“, sagt der Roßweiner Gemeindewehrleiter Wolfram Schirmer. Deshalb sieht er aus dem Stegreif keinen Anlass, über den Bau von Zisternen oder Löschteichen nachzudenken. Den einen oder anderen Teich gebe es ja ohnehin noch, so zum Beispiel in Gleisberg.

Für Wolfram Schirmer ist es vielmehr eine Alternative, über die Anschaffung von Fahrzeugen nachzudenken, die mindestens 1 600 bis 2 000 Liter Löschwasser im Tank haben. „Ich denke, mit solchen Fahrzeugen kämen wir in unserer Situation weiter“, so der Chef aller Roßweiner Feuerwehrleute. Die Fahrzeuge, die es jetzt in Roßwein, Haßlau und Niederstriegis schon gibt, könnten auf jeden Fall das Löschen im ersten Moment sichern. „Danach sind aber an vielen Standorten Wasserversorgungen über längere Wegstrecken aufzubauen“, so Wolfram Schirmer. Er hält es für angebracht, auch für die Gleisberger Wehr ein Fahrzeug mit Wasservorrat anzuschaffen.

Ob das die Stadträte ähnlich sehen, wird sich zeigen. Über die Gesamtsituation der Roßweiner Feuerwehr gibt der Gemeindewehrleiter zur nächsten Ratssitzung am Donnerstag einen Überblick. „In diesem Jahr steht das Überarbeiten des Brandschutzbedarfsplanes an“, sagt Schirmer. Dafür werden noch einmal die Ist-Situation und der Bedarf für alle Ortswehren zusammengetragen und festgeschrieben, was für die Zukunft erforderlich ist“, erklärt er. Der Brandschutzbedarfsplan ist Grundlage für größere Anschaffungen wie Fahrzeuge und deren Förderung. Ob der Plan auch den Neubau von Löschteichen vorsieht, weiß Schirmer jetzt noch nicht.