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Mehr Würde für Trauerfeiern

Weil die kleine Leichenhalle für weltliche Feiern nicht mehr zumutbar ist, öffnet die Kirche ihren Gemeindesaal.

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Von Anja Beutler

Ein viel zu kleines Häuschen ohne Strom und Wasser – das ist die Trauerhalle auf dem Großhennersdorfer Friedhof, die für weltliche Trauerfeiern zur Verfügung steht. Menschenwürdig sei diese Behausung aber nicht mehr, sagt Pfarrer Alexander Wieckowski. Deshalb habe er sich gemeinsam mit dem Kirchenvorstand darauf verständigt, dass auch Abschiedsfeiern ohne christlichen Segen künftig im Gemeindesaal des Pfarrhauses stattfinden können.

Dass die Kirchgemeinde dieses Zugeständnis gemacht hat, liegt vor allem daran, dass auch die kleine Trauerhalle im Besitz der Kirche ist. Eine Sanierung sei aber weder finanziell machbar noch sinnvoll, sagt der Pfarrer. Und da man sich in einer Bringschuld für die Hinterbliebenen sehe, lade man sie nun ein, den Gemeindesaal zu nutzen.

Dass diese Entscheidung nicht selbstverständlich ist, zeigt der Fall in Schönau-Berzdorf. Dort hatten die Anwohner jahrelang die Kirche gebeten, den Gemeindesaal nutzen zu können. Allerdings war hier der ungeeignete Zuschnitt des Vereinshauses der Grund für den Wunsch. Die Kirchgemeinde lehnte die Bitte in Schönau-Berzdorf ab mit dem Verweis, dass es ja mit dem Vereinshaus, das der Gemeinde Schönau gehört, einen weltlichen Raum gebe.

Diskussionen dieser Art habe es aufgrund der anderen Ausgangslage in Großhennersdorf nicht gegeben, sagte Pfarrer Wieckowski. Allerdings wolle man die neue Möglichkeit niemandem aufdrängen und werde Schmähungen oder gegen die Kirche gerichtete Aussagen auch nicht dulden.

Weitere Informationen oder Anmeldungen über das Pfarramt: 035873 2783.