Erstes Straßenkonzert zieht 100 Zuhörer an

Meißen. Klassische Töne ziehen am zeitigen Freitagabend über den Heinrichsplatz. Musiker der Elbland Philharmonie bringen den Meißnern und ihren Gästen ein Ständchen. Ein Klarinettenquintett von Wolfgang Amadeus Mozart verbreitet heitere Stimmung. Stadtmarketingchef Christian Friedel blickt zufrieden über den sich langsam füllenden Raum um den Heinrichsbrunnen. Rund 100 Zuhörer mögen am Ende zusammenkommen.
„Wir haben bewusst jetzt noch keine große Werbung gemacht“, sagt Friedel. Die Stadt möchte sich nicht dem Vorwurf aussetzen, in Corona-Zeiten leichtfertig einen Massenauflauf zu organisieren.
Gewerbeverein lobt die Aktion
Friedel schwebt eher eine kleine, aber feine Veranstaltungsreihe vor, die freischaffenden Künstlern aus der Region wechselweise auf dem Markt und Heinrichsplatz eine Auftrittsmöglichkeit verschafft, bei der gleichzeitig der eine oder andere Euro als Hilfe im Instrumentenkasten landet. Auch professionelle Musiker können sich in Form von Benefizkonzerten beteiligen.
Lob für die Idee kommt von Gewerbevereinschef Uwe Reichel. Er ist in die Innenstadt gekommen, um sich selbst ein Bild vom Start der Straßenmusik zu machen. Allmählich kehre wieder Leben in die Stadt zurück, so Reichel. Ein Laden nach dem anderen öffne. Nach Pfingsten wird auch das DDV-Lokal auf der Elbstraße erneut für seine Kunden da sein.
Auf der Terrasse des Restaurants Amalfi hat es sich Meißens Mathe-Ass Norbert Herrmann mit seiner Frau Gabriele bei einem Schoppen gemütlich gemacht. „Wir sind extra wegen des Konzerts hierher gekommen“, sagt er. Die Musik im öffentlichen Raum könnte – diesem Beispiel folgend – auch der Gastronomie bei der Rückkehr zur Normalität helfen.