Meißner CDU-Vorsitzender fühlt sich nicht brüskiert

Landkreis Meißen. Die Zeichen stehen jetzt auf Deeskalation. Der CDU-Kreisvorsitzende Sebastian Fischer sieht in der Entscheidung des Vorstandes der eigenen Kreistagsfraktion gegen ihn keine Brüskierung seiner Person. „Das hat nichts mit Brüskierung zu tun, sondern vielmehr mit einem demokratischen transparenten Verfahren“, heißt es auf der Facebook-Seite der CDU Meißen. Fischer sagte am Montag dazu der SZ: „Das ist ein zutiefst demokratischer Vorgang.“
Hintergrund dieser Reaktion ist die Entscheidung des Vorstandes der Meißner CDU-Kreistagsfraktion, nicht den eigenen Vorsitzenden Fischer, sondern den parteilosen Zeithainer Bürgermeister Ralf Hänsel als Bewerber für die Nachfolge von Landrat Arndt Steinbach zu nominieren.
Der Fraktionsvorstand unter dem Vorsitz von Ulrich Reusch, so ist zu hören, habe sich dabei vor allem von fachlichen Gesichtspunkten leiten lassen. Tatsächlich verfügt Fischer im Unterschied zu Hänsel über keine Erfahrung bei der Führung einer Verwaltung.
Fischer selbst sieht das allerdings anders. Er habe fünf Jahre lang den umweltpolitischen Ausschuss im Landtag geleitet und sei über zehn Jahre Landtagsabgeordneter gewesen. „Diese Arbeit hat sehr viel mit Verwaltung zu tun“, sagte er.
Janet Putz tritt nicht an
Vor einer Woche hatte der CDU-Kreisverband beide Bewerbungen zur Kenntnis genommen. Die vom bisherigen Landrat Arndt Steinbach (CDU) als Nachfolgerin favorisierte 1. Beigeordnete Janet Putz wird nicht zur Nominierungs-Wahl antreten. Das sagte Kreisvorsitzender Fischer. Er habe zwar noch ein Gespräch mit ihr, glaube aber nicht, dass sie ihre Meinung ändern werde. Die Unterstützung aus der Partei heraus war offenbar zu gering.
Auf einer Mitgliederversammlung am 23. April in Weinböhla soll die endgültige Entscheidung zwischen den beiden aktuellen Bewerbern fallen. Die Wahl des neuen Landrates soll am 20. September dieses Jahres stattfinden.
Arndt Steinbach wird den Landkreis bereits Ende Juli verlassen. Er tritt den Job als Geschäftsführer der Versicherung Kommunaler Schadensausgleich in Berlin an. Die Meißner CDU-Landtagsabgeordnete Daniela Kuge: „Die Meißner CDU hat richtig Glück. Wir haben zwei super geeignete Kandidaten, und es können sogar noch weitere hinzukommen.“