SZ +
Merken

Meißner Mädchen erkunden Berufe

Ein Orientierungstag am 28. April soll bei Mädchen das Interesse an untypischen Berufen wecken.

Teilen
Folgen

Von Christine Wittkamp

Mehr als die Hälfte aller Schülerinnen wählt trotz guter Schulabschlüsse eher technikferne und als typisch weiblich bezeichnete Berufsfelder aus. Diese eingeschränkte Sicht aufzuweichen und den Mädchen eine Vielzahl neuer Perspektiven in technischen Berufen zu eröffnen, hat sich der Girls’ Day zum Ziel gesetzt. Die bundesweite Veranstaltung, die mittlerweile zum fünften Mal stattfindet, wird im Landkreis Meißen von der Arbeitsgemeinschaft „Mädchen und junge Frauen im Landkreis Meißen“ unter Leitung von Petra Seipold organisiert.

Besuche bei 18 Unternehmen

Für den 28. April hat die Gruppe ein beeindruckendes Programm für alle Mädchen ab der 7. Klasse auf die Beine gestellt. Am Vormittag werden im Jugendhaus „Kaff“ in Meißen nach einer offiziellen Eröffnung durch die Schirmherrin und ehemalige Landrätin Renate Koch verschiedene Aktionen angeboten: Berufsberatung vom Arbeitsamt, Outfitberatung für Bewerbungsgespräche, Informationen zum Thema Selbstbehauptung und viel Spaß mit Livemusik von einer Mädchenband. Ab 12 Uhr stehen dann Unternehmensbesuche auf dem Plan. Die Mädels haben die Auswahl zwischen 18 verschiedenen Unternehmen, in denen sie sich vor Ort über die Ausbildungsperspektiven informieren können. Vor allem technische Betriebe, aber auch Medienunternehmen, Handelsfirmen und die Polizei öffnen die Türen für die Interessierten.

Freistellung vom Unterricht

Petra Seipold vom Meißner Organisationkomitee rechnet damit, wie im Jahr zuvor mindestens 400 Berufsinteressierte begrüßen zu können. Aber es dürfen auch gerne noch mehr kommen, denn Teilnahmeplätze stehen für insgesamt 650 junge Damen aus der Region zur Verfügung.

G rundsätzlich gilt, dass interessierte Mädchen auf Antrag der Erziehungsberechtigten für diesen Tag vom Schulunterricht beurlaubt werden können. „An der Triebischtalschule in Meißen wird über den Girls’ Day informiert, und eine Teilnahme der Mädchen ist mit dem entsprechenden Antrag problemlos möglich“, sagt Eckhard Fatteicher, Schulleiter an der Mittelschule. Dies wird jedoch nicht an allen Schulen gefördert. „Im Kreis Meißen reagieren die Schulen gemischt, einige fordern die Schülerinnen aktiv zur Teilnahme auf, aber leider nicht alle“, sagt Petra Seibold. Auch die Hilfe durch das Kultusministerium in Sachsen reicht ihr noch nicht. „Durch eine zentrale Unterstützung und Aufforderung an alle Schulen zur Freistellung der Schülerinnen könnten am Zukunftstag noch mehr Mädchen teilnehmen“, sagt sie. Und das ist ihr erklärtes Ziel für den nächsten Girls’ Day.

Informationen und Anmeldungen bis zum 20. April unter www.girls-day.de und beim Kreisjugendring Meißen unter Telefon 0351/8 33 63 26.