Von Annechristin Stein
So etwas hat sich Karl Richter aus Neukirch auch nicht vorstellen können. „Das ich in meinem Alter nochmal ins Fernsehen komme“, sagt der 80-jährige Rentner und schüttelt mit dem Kopf. Ein Fernseh-Team interviewte ihn gestern zusammen mit Johannes Werner zum Absturz einer MiG 19-S am Valtenberg im Jahr 1962. Viele Leser hatten sich nach einem Bericht in der SZ gemeldet und erzählten ihre Erinnerungen an den Absturz.
Johannes Werner aus Neukirch war einer der ersten am Unfallort. „Eigentlich war es nicht unüblich, wenn Flugzeuge über die Gemeinde flogen“, sagt er, „bei diesem hörten wir auf einmal ein seltsames knattern, wie von einer Nähmaschine.“ Dann habe er einen Feuerball gesehen. Mit seinem Bruder ist Johannes Werner in den Wald gefahren und hat die Absturzstelle gesehen. „Das war ein Bild des Grauens“, sagt er. Die Körperteile seien weit verstreut gewesen. „Die haben alles abgesucht“, sagt er. Auch er wurde für den TV-Beitrag befragt.
Informationsabend geplant
Die Neukircher wollen mit Mathias Hüsni aus Burkau im Wald nach der Unfallstelle suchen. Der Burkauer hatte die Idee aufgeworfen, einen Gedenkstein für den toten Offizier aufzustellen um an da Ereignis zu erinnern. Das soll jetzt mit der Gemeinde diskutiert werden. „Es überrascht mich, wie viele Leute sich an den Vorfall erinnern“, sagt Hüsni. Er hat Kontakt zu den Feuerwehrleuten von damals aufgenommen und weitere Anhaltspunkte zur Absturzstelle erfahren. Vielleicht ließe sich ein Infoabend organisieren, bei dem Zeitzeugen und Gäste zusammen kommen.
Der Bericht über den Absturz ist morgen 19Uhr im MDR-Sachsenspiegel zu sehen.