Von Iris Hellmann
Radeberg. Am Sonnabend sind fünf Ministranten der katholischen Gemeinde Radeberg von einer sechstägigen Wallfahrt zurückgekehrt. Begleitet wurden sie von Pfarrer Gerald Kluge. Insgesamt waren rund 42 000 Ministranten (Messdiener) aus 15 Ländern, davon rund 500 junge Katholiken aus dem Bistum Meißen, nach Rom gekommen, um an einer Generalaudienz des Papstes teilzunehmen.
Besonders dieser Moment hat sich bei den Jugendlichen aus Radeberg, Ottendorf-Okrilla und Arnsdorf eingeprägt. „Ich war noch nie auf einer Stelle mit so vielen Leuten zusammen“, erzählte der 16-jährige Markus Böhler nach der Rückkehr. „Spiritus vivificat“ – der Geist macht lebendig – lautete das Motto der Ministrantenfahrt, die nur alle fünf Jahre stattfindet. „Leider durfte man erst ab 13 Jahren mitfahren“, bedauerte Pfarrer Gerald Kluge. So mussten einige der rund 20 Ministranten der Radeberger Gemeinde nämlich zu Hause bleiben.
Für die 14-jährige Patricia Zweiniger aus Radeberg war es die erste Reise nach Rom. „Es war beeindruckend, wie die ganze Menge auf dem Petersplatz zum Gebet sehr schnell sehr leise wurde, und ein paar Minuten später der Lärmpegel wieder erheblich anstieg“, erzählt sie. Den Papst haben sie zwar nur von weitem sehen können, „als kleinen weißen Punkt“, sagt Monika Schmidt (17 Jahre). Doch darüber sind sie nicht traurig. Das Treffen mit den vielen jungen Leuten aus aller Welt war für sie die wichtigere Erfahrung. „Man kannte da keinen Menschen, aber hat gemeinsam gesungen, gefeiert und geklatscht“, erzählt Patricia Zweiniger. „Es ist eine Erfahrung von Weltkirche gewesen, dass man Teil einer Weltgemeinschaft ist“, beschreibt Pfarrer Gerald Kluge. Allerdings kam die große Mehrzahl der Ministranten – etwa 35 000 – aus Deutschland. „Ich habe mich gefreut, dass wir auch ein paar Ungarn getroffen haben, mit denen haben wir uns dann auf Englisch unterhalten“, sagt Markus Böhler.
Neben der Papst-Audienz standen auch Ausflüge auf dem Programm. So besichtigten die Rödertaler zum Beispiel Castelgandolfo, die Sommerresidenz des Papstes vor den Toren Roms. Auch die Katakomben wurden besichtigt und ein Bad im Mittelmeer durfte nicht fehlen. Sie würden alle gern noch einmal mitfahren, sagen sie. Doch erst in fünf Jahren ist es wieder soweit.