Von Sindy Kretzschmar
Über Russisch der besonderen Art konnten sich diese Woche die Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums in Heidenau freuen. Am Unterricht nahmen 13 Kinder einer Minsker Schule teil, die eine Woche lang bei deutschen Gastfamilien in der Umgebung wohnen.
Der deutsch-weißrussische Schüleraustausch findet schon seit fünf Jahren statt. „Ich bin sehr dankbar, dass hier alle so nett aufgenommen werden“, sagt die Minsker Lehrerin Tatjana Pawljukowa. Um sich ein wenig kennen zu lernen, haben sich die Schüler vorher Briefe und E-Mails geschrieben und auch Telefonnummern ausgetauscht. Ronny Kühne, Lehrer in Heidenau, erzählt von dem gemeinsamen Projekt „Jugend in Europa – fünf Jahre Schüleraustausch Heidenau-Minsk“. Den Kindern soll es vor allem helfen, die Fremdsprache zu festigen. Außerdem lernen die Schüler im Unterricht von den Lebensweisen im jeweiligen Land. Für diese Dokumentation bereiten die Schüler eine Schautafel vor und drehen sogar einen kleinen Film. „Schließlich sollen die Minsker in ihrer Heimat auch etwas zeigen“, sagt der Lehrer.
Ohne die Unterstützung der Eltern, die ein Kind aus Weißrussland für die Zeit des Besuchs bei sich aufnehmen, wäre der Besuch nicht möglich. Deren Kinder wiederum haben im nächsten Jahr wieder die Möglichkeit, nach Weißrussland zu fahren. Julian Marquard aus der neunten Klasse ist einer der Jungen. Sein 14-jähriger Austauschschüler Ruslan versteht gut deutsch. „Wir unterhalten uns zum Beispiel gern über deutsche und russische Filme.“ Auch Julians Freunde kommen gut mit dem weißrussischen Gast klar. „Die freuen sich immer, wenn ich ihn mitbringe.“ Die für das Projekt verantwortliche Lehrerin Hannelore Armbruster sagt: „Freundschaften unter den Schülern sind schon mehr als genug entstanden. Viele haben jetzt noch regelmäßigen Kontakt.“
Die Woche über wurde den Gästen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Am Sonnabend hieß es Abschied nehmen. Doch ein nächstes Mal gibt es bestimmt.