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Mit Bretnig in die Verbandsliga

Sebastian Hartmann ist erst in dieser Saison zum Kapitän beim Bretniger Ostsachsenligisten gewählt worden. Aber zur Mannschaft und zum Verein gehört er schon lange. Der Bretniger Aufschwung ist sicher eng mit ihm verbunden.

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Von Eberhard Neumann

Sebastian Hartmann ist erst in dieser Saison zum Kapitän beim Bretniger Ostsachsenligisten gewählt worden. Aber zur Mannschaft und zum Verein gehört er schon lange. Der Bretniger Aufschwung ist sicher eng mit ihm verbunden. Durch den älteren Bruder Daniel kam er zum Handball. „Im Prinzip begann alles 1991 in der Schule“, lässt es sich der wortkarg erscheinende, scharf überlegende Bretniger entlocken. „Wir Spieler kennen uns seit dieser Zeit. Deshalb sind wir auch so eine verschworene Gemeinschaft.“

Allerdings, so sagt er, sind sie in dieser Saison durch Abgänge wichtiger Spieler arg geschwächt worden. So mussten sie die eigenen Zielstellungen relativieren. „Wir möchten zwar oben mitspielen, aber nicht um jeden Preis. Einige gute und hoffnungsvolle Spieler der Jugend sollen gezielt eingebaut werden. Dann werden wir sehen, ob wir im kommenden Jahr wieder angreifen und Rang eins bis drei erreichen können“, so der Bretniger.

In zwei bis drei Jahren soll dann der Sprung in die Verbandsliga das Ziel sein. Das will Hartmann nach Möglichkeit mit Bretnig schaffen. Damit scheint er gleich eine Absage an andere interessierte Vereine zu verbinden. Immerhin ist er seit Jahren auch der Goalgetter seines Teams. In der aktuellen Torschützenliste der Liga steht er mit 142 Toren und einem Schnitt von fast neun Treffern pro Spiel ganz weit vorn. Für die Torerfolge ist er zuständig, und er sieht das auch als eine seiner Aufgaben als Kapitän an, sich im Interesse der Mannschaft dabei durchzusetzen und die anderen mitzuziehen. Der Kontakt zu den Schiedsrichtern gehört für ihn ebenso zu seinen Aufgaben wie die Verbindung der Mannschaft zu Trainer und Verein. „Schade, dass Peter Liebmann aus beruflichen Gründen in der nächsten Saison nicht mehr unser Trainer sein wird“, schaut er nach vorn und gab die klare Ansage raus: „Am liebsten wäre es der Mannschaft, wenn Thomas Haufe die Mannschaft übernehmen würde. Den kennen alle und er wird von allen akzeptiert.“

Beim Gedanken an seinen ehemaligen Sportlehrer erinnert er sich an viele Schulwettkämpfe, bei denen er und seine Freunde von Haufe die Freude am Handball vermittelt bekamen. Nach der Grundschule in Bretnig wechselte der heute 23-Jährige aufs Gymnasium in Großröhrsdorf. Besonders angestrengt hatte er sich in der Schule nie, vieles ist ihm fast leicht gefallen. Das ist seit einiger Zeit anders geworden. Als Zeitsoldat hat er sich für ein Studium an der Bundeswehruniversität in Hamburg entschieden. Da bleibt nur wenig Zeit. Dennoch nimmt er gern die Strapazen auf sich, an jedem Wochenende für Bretnig aufzulaufen. In der Woche trainiert er mehrfach im Uni-Team und beim HSV.

Seine Gardemaße von 1,88 m und 85 kg will er bis zum Saisonende noch so einsetzen, dass ein Rang unter den ersten Fünf gesichert werden kann. Für ihn ist Training und Spiel inzwischen mehr ein Ausgleich zum Alltag, zu Studium und Gewohnheitstrott geworden, der noch viel Spaß macht.