SZ +
Merken

Mit dem Fahrrad rund um den Pumphut

Heute Abend ist die große Spaghettiportion Pflicht – genauso wie die volle Schüssel Müsli morgen früh. „Meine Kohlenhydratspeicher müssen voll sein“, erklärt Siegfried Scholz. Der 68-Jährige startet morgen beim fünften Wilthener Radwandertag.

Teilen
Folgen

Von Sebastian Martin

Heute Abend ist die große Spaghettiportion Pflicht – genauso wie die volle Schüssel Müsli morgen früh. „Meine Kohlenhydratspeicher müssen voll sein“, erklärt Siegfried Scholz. Der 68-Jährige startet morgen beim fünften Wilthener Radwandertag. Drei unterschiedlich lange Strecken stehen ab 8 Uhr zur Auswahl. „Sowohl Hobbyradler als auch Fortgeschrittene kommen auf ihre Kosten“, verspricht Siegfried Scholz, der die drei Routen plante.

Königsetappe mit Aussicht

Der sportliche Rentner nimmt selbst die längste Distanz in Angriff. 100 Kilometer warten auf ihn. Dabei geht es nicht nur über asphaltierte Nebenstraßen bis in die Sächsische Schweiz und wieder zurück. Auch viele öffentliche Waldwege werden passiert – teilweise recht steil bergauf, wie Siegfried Scholz erzählt. An einigen Stellen der Königsetappe müssten die Teilnehmer deshalb ihre Räder vielleicht ein kleines Stück schieben. „Aber die Anstrengungen werden mit tollen Aussichten über das Elbsandsteingebirge und die Oberlausitz belohnt.“ Auf den anderen beiden Strecken, die 35 und 65 Kilometer lang sind, soll es dagegen gemütlicher zugehen – allerdings auch mit vielen Aussichtspunkten.

Wie oft Siegfried Scholz mit seinem Drahtesel die verschiedenen Routen bislang abfuhr, hat der studierte Konstrukteur nicht gezählt. Aber allein in den vergangenen drei Wochen war er oft unterwegs, um zu prüfen, ob die geplanten Routen nach dem Hochwasser passierbar sind. „Alle Wege sind frei und gut befahrbar“, beruhigt er. Auch die Wege im Kirnitzschtal. „Lediglich auf einigen Waldwegen ist es wegen dem Regen der vergangenen Tage noch etwas schlammig. Zudem gibt es einige größere Pfützen.“ Deshalb empfiehlt er Mountainbikes, Touren- oder Trekkingräder für die Fahrt.

Seine eigene Maschine ist schon startklar. Auf seinem Lenker hat Siegfried Scholz extra eine Fahrradtasche gebaut, die er morgen mit Powerriegel und Bananen füllt. „Schnelle Energie ist wichtig auf so einer Strecke“, erklärt der Hobby-Sportler. In seine Trinkflasche löst er zudem eine Magnesiumtablette auf, um Krämpfen vorzubeugen.

Pannenservice im Notfall

Aber auch unterwegs wird es einen Verpflegungspunkt geben. An denen werden Obst und Getränke gereicht. Zudem kümmert sich die Wilthener „Bike Factory - Brade“ um alle Teilnehmer, die unterwegs eine Panne haben. „Zur Not holen sie die Fahrer auch aus dem tschechischen Teil der Strecke ab“, erzählt Siegfried Scholz, der auch sonst viel mit seinem Drahtesel unterwegs ist. 1600 Kilometer stehen allein in diesem Jahr auf seinem Tacho. Wenn das Wetter stimmt, will er im Herbst vielleicht noch den Spreeradweg fahren. „Der Sport hält mich körperlich und geistig fit“, erklärt der 68-Jährige. Schon früher war er sehr aktiv, um seinen Arbeitsstress auszugleichen.

Beim morgigen Wilthener Radwandertag will er es trotz aller Ambitionen ruhig angehen. „Der Spaß steht beim Volkssport im Vordergrund.“ Wenn Siegfried Scholz nach der 100 Kilometer langen Tour in Wilthen wieder zurück ist, will er mit den anderen Radfahrern im Haus Bergland den Tag ausklingen lassen – und natürlich seine Kohlenhydratspeicher mit Energie wieder auffüllen.