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Mit der Sonne kommen Zecken

Landkreis. In diesem Jahr registrierte das Meißner Gesundheitsamt bislang 25 Borreliose-Fälle. „Im Vergleich zu anderen Jahren ist das keine Zunahme der Erkrankungen“, sagt Mitarbeiterin Brigitte Sachs.

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Von Dieter Hanke

Landkreis. In diesem Jahr registrierte das Meißner Gesundheitsamt bislang 25 Borreliose-Fälle. „Im Vergleich zu anderen Jahren ist das keine Zunahme der Erkrankungen“, sagt Mitarbeiterin Brigitte Sachs. Im Vorjahr wurden insgesamt 78 Fälle gemeldet, 2001 waren es 42.

Die Borreliose, die durch Zecken übertragen wird, ist eine ernste bakterielle Erkrankung. Sie beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen und kann – wenn sie nicht erkannt und mit Antibiotika behandelt wird – zu bleibenden Organ- und neurologischen Schäden führen. Sachs: „Erkennbar ist der Zeckenstich an einem größer werdenden kreisförmigen roten Fleck am Körper. Dann sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.“

Die Gefahr von einer Zecke – im Volksmund Holzbock – gebissen zu werden, lauert überall. „Nicht nur in Wäldern und an Waldrändern, sondern auch in Parkanlagen“, bemerkt Bernd Dankert, Leiter des Forstamtes Moritzburg. Im Landkreis Meißen würde es kein „bevorzugtes“ Zeckengebiet geben.

Die Blutsauger lieben feucht-warmes Wetter

„Die Situation ist derzeit nicht besorgniserregend. Dafür war das Wetter zu kalt“, so der Amtsleiter. Die kleinen schwarzen Blutsauger würden feucht-warme Witterung bevorzugen. Der Zeckenbefall halte sich deshalb in Grenzen.

Der Nossener Tierarzt Dr. Christian Lantzsch stellt ebenfalls noch kein vermehrtes Auftreten dieser Parasiten fest. Denn auch Haustiere können davon befallen werden. „Nur wenige Hunde und Katzen habe ich in diesem Frühjahr gegen einen Zeckenstich behandelt“. Während es für Menschen noch keine Schutzimpfung gegen Borreliose gibt, können sich die Vierbeiner dagegen eine Spritze verabreichen lassen. „80 Euro kostet diese. Nach vier Wochen muss sie wiederholt werden“, sagt Dr. Lantzsch.

Nach einer Untersuchung der Landesanstalt für das Gesundheits- und Sozialwesen könne in Sachsen jede dritte Zecke die gefährliche Borreliose-Spiralbakterie übertragen. Da die Zecken relativ lange auf der Haut verweilen und es bis zu 24 Stunden dauern kann, ehe die Bakterien auf den Menschen übergehen, sollten nach einem Waldspaziergang Körper und Kleidung gründlich untersucht und die ungebetenen Gäste entfernt werden.