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Mit diesen Problemen kämpfen die Bäder

Bauverzug, ungeplante Schließzeit und schwierige Zufahrt. Nach Erfolgsjahren kriselt es. 

Von Juliane Richter
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Die alte Schwimmhalle am Freiberger Platz ist denkmalgeschützt. Sie musste aufwendig saniert werden. Die Abschlussarbeiten ziehen sich hin.
Die alte Schwimmhalle am Freiberger Platz ist denkmalgeschützt. Sie musste aufwendig saniert werden. Die Abschlussarbeiten ziehen sich hin. © Marion Doering

Nach mehreren Jahren, in denen die Bäder GmbH einen beinahe reibungslosen Betrieb garantiert hat, tauchen jetzt größere Probleme auf. Gleich drei Standorte sind betroffen. Besserung ist aber erst einmal nicht in Sicht. Die Sächsische Zeitung stellt die Probleme vor.

Problem 1: Komplex am Freiberger Platz wird nun erst im Herbst fertig

Schon mehrmals musste der Eröffnungstermin des Schwimmsportkomplexes am Freiberger Platz verschoben worden. Nun steht fest: Auch der Termin in den Sommerferien ist nicht zu halten. Der Bauverzug ist so groß, dass Bäder-Sprecher Lars Kühl von einer Eröffnung im Herbst ausgeht. Einzelne Gründe seien nicht zu benennen. „Wenn eine Firma ausfällt, also ein Dominostein umfällt, fällt alles zusammen.“ Derzeit läuft die Sanierung der alten Halle noch auf Hochtouren. Ist sie im Herbst fertig, soll dort vor allem das öffentliche Schwimmen stattfinden, während Schüler und Vereinsschwimmer im angrenzenden, schon eröffneten Neubau sind. Einschränkungen soll der Verzug laut Kühl nicht mit sich bringen, weil die potenziellen zusätzlichen Hallenzeiten noch nicht vergeben wurden. „Einigen Vereinen können wir zusätzliche Zeiten dann erst ab Januar anbieten. Bis dahin wird es ohnehin zunächst einen Probebetrieb geben“, sagt Kühl. Das Schulschwimmen sei zu keiner Zeit in Gefahr. Und Schulen müssten auch nicht damit rechnen, mit dem neuen Jahr dann für das Schwimmen von einer anderen Halle plötzlich an den Freiberger Platz verlegt zu werden.

Problem 2: Widerstand gegen die plötzliche Schließung des Nordbades

Mit Unterschriftenlisten wollen Nutzer des Nordbades gegen die geplante zwischenzeitliche Schließung protestieren und diese möglichst verhindern. „Dafür haben wir null Verständnis. Das ist eher kontraproduktiv“, sagt Bäder-Sprecher Lars Kühl.

Vom 1. Juli bis einschließlich 1. September soll das Bad geschlossen bleiben, weil das Fachpersonal – zwei Rettungsschwimmer und drei Fachangestellte für Bäderbetriebe – in den Freibädern gebraucht wird. Vor allem im Georg-Arnhold-Bad sei der Bedarf groß, auch mit Blick auf die im Juli beginnenden Sommerferien. Und eine dreiwöchige Schließzeit wegen kleinerer Ausbesserungsarbeiten sei ohnehin geplant gewesen, sagt Kühl. Hinter dem Plan verbirgt sich demnach keine Spar-, sondern eine Strukturmaßnahme, die ausschließlich der Sicherheit diene.

Die Mitarbeiter der Freibäder hätten im vergangenen Hitzesommer 2018 „ihre Belastungsgrenze überschritten“, sagt er. Nun würde durch Langzeiterkrankungen und Schwangerschaften Personal ausfallen, Ersatz sei nicht zu finden. Abstriche in den Freibädern soll es trotzdem nicht geben. So ist, wie schon in den Vorjahren, geplant, bei besonders hohen Temperaturen die Bäder abends länger geöffnet zu lassen. Die Bademeister entscheiden das selbst.

Problem 3: Parkplatzproblem am Stauseebad Cossebaude

Seit März lässt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) die B6 in Cossebaude nahe des Stauseebades auf einer Länge von 450 Metern ausbauen und eine Stützwand errichten. Die Straße ist dafür halbseitig gesperrt und der Verkehr wird mit einer Ampel geregelt. SZ-Leserin Marion Helwig ist auf das Auto angewiesen und beklagt, dass die Parksituation schwierig sei. Durch die Baustellenampel und die in der Rotphase vor der Einfahrt wartenden Autos, könnten Autos den Parkplatz nur schwer wieder verlassen.

Der Bäder GmbH ist das Problem bekannt. Und wie die Besucherzahlen zeigen, kommen im Vergleich zu den Vorjahren weniger Gäste nach Cossebaude. Sprecher Lars Kühl verweist an das zuständige Lasuv. Dessen Sprecherin Isabel Siebert erklärt, dass die halbseitige Sperrung auch weiterhin nötig ist. „Mit Vorwärtsrücken des Baubereichs wird sich die Situation allerdings sukzessive entspannen“, sagt Siebert.