Von Susan Ehrlich
Ellen Hüller schwört auf Düfte. Denn es sei erwiesen, dass sie zu entspannen helfen. Die Chefin vom „Haus der Schönheit“ am Demianiplatz hat auch einen Geheimtipp parat: Schälchen mit Kaffeebohnen im Wohnbereich. „Das erhellt die Sinne“, hat sie selbst ausprobiert. Doch nicht nur sich selbst gönnt sie hin und wieder eine kleine Auszeit bei Kerzenlicht und Musik. Vor allem ist Elke Hüller für ihre Kunden da.
Jetzt, da die Tage so kurz sind, steige die Nachfrage nach Terminen im „Haus der Schönheit“. „Aber mehr Kunden als in den anderen Monaten haben wir nicht, da wir immer ausgebucht sind“, sagt sie. Neben vielen anderen Angeboten seien vor allem Ganzkörpermassagen besonders beliebt. Aber auch Anwendungen mit Aromaölen und -konzentraten sind gefragt. „Man spürt, dass die Kunden im Laufe ihres Aufenthalts hier mehr und mehr abschalten können“, hat Ellen Hüller beobachtet.
Anke Schröter hat noch eine andere Erfahrung gemacht: Der Mensch braucht Sonne zum Glücklichsein; selbst, wenn diese künstlich ist. Die Mitarbeiterin im Sonnenstudio City Sun von Johannes Müller auf der Hospitalstraße hat seit einigen Wochen wieder gut zu tun. „Im November geht’s richtig los“, hat sie festgestellt. Dann steigt die Zahl der Kunden. Wer zuvor noch den Herbsturlaub im Süden verbrachte, sei bedacht darauf, die Bräune noch ein Weilchen zu behalten. Andere kommen, um einfach einmal abzuschalten.
Sonne, Salz und Sauna
Zwischen zehn und 20 Minuten dauert ein Aufenthalt auf der Sonnenbank – je nach Hauttyp und Bräunungsgrad. Und das reicht aus, um den Alltagsstress einmal kurz abzuschütteln. „Die Leute gehen meist besser gelaunt als sie gekommen sind“, sagt Anke Schröter.
Ebenfalls auf der Hospitalstraße hat die Salzgrotte Salis ihren Sitz. Und auch deren Inhaber Gregor Kempfert zählt zu dieser Jahreszeit mehr Kunden als im Sommer. „Gerade die älteren Leute haben dann im Garten zu tun und kommen erst im Herbst wieder“, sagt er. Ohnehin empfiehlt er das Mikroklima der Salzgrotte zwar nicht nur, aber besonders in der Erkältungszeit. Es helfe bei Problemen der Atemwege und bei Allergien. Auch die Massage sei im Winter angenehm, weil die elektrischen Liegen mit warmen Jadesteinrollen arbeiten. Gregor Kempfert selbst entspannt sich am besten beim Sport – und ab und zu bei einer Massage.
Doch es gibt noch andere Wege, sein Wohlbefinden zu steigern. Viele Menschen zieht es vor allem in den Herbst- und Wintermonaten in die Sauna. Gleich eine ganze Landschaft davon können Besucher im Görlitzer „Rosenhof“ in Biesnitz nutzen, inklusive Aufgüssen und Tauchbecken. „Wenn’s draußen kalt ist, kommen die Leute gerne“, sagt Antje Möbius. Die Gymnastiklehrerin empfiehlt zur Entspannung, „zwischen den Saunagängen im Ruheraum die Augen zu schließen und einfach zu relaxen“.
Tee tut’s manchmal auch
Wem das alles nicht zusagt, der findet ganz simple Möglichkeiten, dem tristen Grau im Winterhalbjahr ein Schnippchen zu schlagen. Eine gemütliche Stube tut’s auch. Das zumindest meint Christa Wondra vom Sinass Teahouse in der Innenstadt. Dazu empfiehlt sie Kerzenlicht, schönes Geschirr und etwas, „das von innen wärmt“. Über ihren Ladentisch gehen derzeit vor allem Gewürztees und solche mit winterlichen Geschmacksrichtungen, zum Beispiel mit Zimt. „In der kalten Jahreszeit wird viel mehr Tee getrunken“, sagt die Geschäftsinhaberin. Mit feinem Gebäck oder auch einem weihnachtlichen Stück Stollen schmecke er eigentlich immer. Kein Wunder: „Wenn der aromatische Duft des Getränks durch die Räume zieht, wird es doch erst richtig heimelig“, sagt sie.