Derzeit findet auf dem Segelflugplatz Klix der 17.Pokalwettbewerb des Aero Team Klix statt. Christian Heinze ist mit fast 75 Jahren der älteste Pilot im Teilnehmerfeld.
Christian Heinze gehört zum Aero Team Klix. Sein Fliegerleben ähnelt dem vieler anderer Piloten. Und trotzdem ist es schon etwas Besonderes, dass er sich noch unter die Wettbewerbsflieger mischt. „Das bedeutet nicht nur, allgemein zu fliegen, sondern er muss sich ja den Regeln eines Wettbewerbs unterwerfen. Doch sein Ehrgeiz motiviert zu guten Leistungen“, sagt Monika Warstat, Sprecherin des organisierenden Vereins. Grund dafür sind seine jahrzehntelangen Erfahrungen. Dadurch kann er so manch einem jüngeren Piloten etwas vormachen.
Fliegen seit über 50Jahren
Christian Heinze fliegt seit 1955. Angeregt durch die zahlreichen Spaziergänge mit seinem Vater während des Krieges auf dem Fluggelände Grubschütz bei Bautzen, auf dem heute noch eine ehemalige Halle existiert, ließ ihn der Fluggedanke nicht mehr los. Nach Abschluss seiner Schulzeit begann er 1954 ein Chemie-Studium in Köthen. Und dort meldete er sich ganz in der Nähe, nämlich in Gröbzig bei Halle, zum Segelfliegen an. „Damals war die Ausbildung nicht so einfach wie heute. Gestartet wurde mit einem SG-38 am Gummiseil. Das war schon eine Schinderei. Den ganzen Tag mussten die Segelflieger ohne Kraft sparende technische Hilfsmittel das Segelflugzeug in die Luft katapultieren“, erinnert sich Christian Heinze. Er absolvierte das Flugprogramm mit dem SG-38 und später mit dem „Grunau-Baby IIb“ bis er die Lizenz erhielt.
1957 war sein Studium in Köthen beendet und er begann als Technologe im Sprengstoffwerk Gnaschwitz, wo er dann ab 1979 als Geschäftsführer bis zu seiner Pensionierung 2007 fast 50 Jahre tätig war. Da lag es sehr nahe, in Klix weiter zu fliegen. 1962 wurde er ehrenamtlicher Fluglehrer und bildete seit dieser Zeit Generationen von Segelflieger aus.
2600Stunden in der Luft
In den weit über 50 Fliegerjahren hat er über 6000 Starts auf Segelflugzeugen und Motorseglern absolviert und dabei über 2600 Stunden in der Luft verbracht. Mit seinem Motorsegler flog er nach Schweden, Wien, auf eine Insel in Kroatien. Er landete auch in Berlin-Tempelhof, dem berühmtesten deutschen Flughafen, der im vergangenen Jahr seine Tore schießen musste. „Besonders schön für mich war, dass ich zur Dienstversammlung in Bremen stets stressfrei mit meinem Motorsegler fliegen konnte“, sagt Christian Heinze.
Die Liebe zur Fliegerei hat sich auch auf seine Familie übertragen. Seine beiden Töchter sind begeisterte Flieger. „Ich hoffe, dass ich selbst noch lange genug gesund bleibe, um diesen schönen Sport auszuüben“, sagt Heinze. Und sein Verein hofft, ihn noch lange als Flugleiter und -lehrer zu haben. (SZ)