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Mit Karacho 80 Meter in die Tiefe

Nach umfangreichem Umbau hat das Elbamare ab Montag wieder geöffnet. Neu ist unter anderem die Rutsche mit schwarzem Loch.

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Von Linda Barthel

Mit schwarz-roter Badehose bekleidet schwingt sich Klaus-Dieter Schilk in die Riesenrutsche. „Das hat Spaß gemacht. Die Effekte sind super“, sagt er unten angekommen. Als einer der Ersten durfte der 59-Jährige die neue, 80 Meter lange Rutsche im Elbamare testen. Die bietet einige Raffinessen. „Sie hat farbige LED-Streifen im Inneren und ein „Black hole“. Ein Abschnitt ist also komplett dunkel“, erklärt der technische Leiter des Hallenbads am Wölfnitzer Ring. „Außerdem gibt es eine Zeitmessfunktion. So sind auch kleine Wettkämpfe möglich.“ Die Montage der Riesenrutsche war Teil der umfangreichen Umbauarbeiten im Elbamare. In den vergangenen Wochen haben täglich mehr als 20 Fachmänner im Bad gearbeitet. Am Montag wird wiedereröffnet.

Dann erwarten die Gäste einige Neuerungen. So mussten die Liegen und Stühle aus weißem Plastik weichen. An ihrer Stelle stehen nun Modelle aus Rattangeflecht. Außerdem wurden die Duschen in den Umkleideräumen neu verfliest. Ebenso der Gastronomiebereich. „Hier ist oft jemand ausgerutscht, weil sich der Untergrund mit den Jahren abgenutzt hatte“, sagt Schilk. Die neuen Fliesen seien nun sicherer.

Letzter Umbau vor sieben Jahren

Bis zu acht Gewerke haben parallel im 1995 eröffneten Elbamare gearbeitet. Am Wochenende ist Endspurt angesagt, damit das Bad am Montag pünktlich öffnen kann. So müssen noch die letzten Maler- und Reinigungsarbeiten beendet werden. Der Umbau der Dampfsauna ist dagegen schon abgeschlossen. Sie hat jetzt zum Teil farbige Mosaikfliesen und eine LED-Beleuchtung. Im Saunablockhaus und der Finnischen Sauna gibt es neue Sitzbänke.

„Wir haben jedes Jahr ein bis zwei Wochen geschlossen, in denen wir kleine Reparaturen machen und das Bad reinigen“, sagt Schilk. So umfangreiche Umbauarbeiten wie in den vergangenen drei Wochen habe es zuletzt 2007 gegeben. Knapp 400 000 Euro wurden in diesjährige Erneuerung investiert. 75 Prozent davon zahlt der Eigentümer, die Johannes Tebroke KG Bocholt, den Rest die Dresdner Bäder GmbH als Mieter.

Allein die orangefarbene Rutsche kostete 180 000 Euro. Das Modell ähnelt dem vorherigen, ist aber moderner. Kein Wunder, schließlich war die alte Rutsche knapp 20 Jahre alt. Die Fachmänner haben auch ein neues Landebecken eingebaut und ringsum die Fliesen ausgetauscht. Zwei Wochen dauerte die komplette Montage. „Die Teile kamen per Kran und wurden von einer Hebebühne aus Stück für Stück miteinander verbunden“, sagt der technische Leiter. Dafür waren drei Männer nahezu täglich von 7 bis 20 Uhr im Einsatz. „Auf der Rutsche lag beim Umbau das Haupt-
augenmerk“, sagt Schilk.

Wenn das Elbamare am Montag wiedereröffnet, dürfen sich die Besucher auf ein moderneres Bad freuen, müssen aber auch mehr Eintritt zahlen. Die Preise wurden um 50 Cent erhöht. Zwei Stunden schwimmen kosten für Erwachsene nun 6,30 Euro, statt wie bisher 5,80 Euro. Die Tageskarte liegt bei 10,40 Euro. „Das hat aber nichts mit dem Umbau zu tun“, sagt Betriebsleiterin Katrin Michalsky. Gestiegene Personal-, Lieferanten- und vor allem Energiekosten seien dafür verantwortlich. „Wir brauchen eben viel Strom, Fernwärme und Wasser“, so die 48-Jährige. Die letzte Preiserhöhung liege aber knapp zehn Jahre zurück.

Während der Sommerferien sind einige Sonderaktionen geplant. Bis 31. August können Kinder für 39 Euro ohne Zeitbeschränkung baden. Außerdem werden täglich zwischen 14 und 17 Uhr Unterhaltungsangebote für die Mädchen und Jungen veranstaltet. Dazu gehören unter anderem Bastelaktionen und Knüppelkuchenbacken. „Ein Wettrutschen werden wir auch organisieren“, sagt Schilk. Das ist dank des neuen Zeitmessers kein Problem. Er wird am Ende zeigen, welches Kind die 80 Meter am schnellsten bewältigt hat.