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Mit Nachbarn Weichen für die Zukunft stellen

Stolpen. Mit einem Entwicklungskonzept will die Burgstadt gemeinsam mit Partnerorten nun die Marschrichtung bis zum Jahr 2015 festlegen.

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Von Ute Himmer

Geht es um gemeinsame Konzepte mit anderen Kommunen, werden die meisten Räte erst einmal hellhörig. So auch am Montagabend die Stolpener Abgeordneten.

Kein Zusammenschluss

Da unterbreitete Bürgermeister Uwe Steglich (FDP) auf der Ratssitzung den Vorschlag, gemeinsam mit den Nachbargemeinden Dürrröhrsdorf-Dittersbach und Großharthau ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten. Sofort läuteten bei einigen Stadträten die Alarmglocken. Damit könnte ja schon ein Zusammenschluss vorbereitet werden, befürchteten sie. Deshalb wollte CDU-Fraktionschef Gerd Barthel wissen, wie es dabei mit der Eigenständigkeit der Kommune bestellt ist. FDP-Mann Hans-Jürgen Friedrich bewegte die gleiche Frage. Angesicht der Diskussionen zur Kreisgebietsreform ist Eingemeindung sicher ein Gesprächsthema, befand der Ratschef. Doch mit dem Entwicklungskonzept hätte das nichts zu tun, beruhigte er. Sonst würden auch die anderen Kommunen nicht mitziehen. Es gehe um die Zusammenarbeit bei bestimmten Schwerpunkten wie neuen Gewerbestandorten oder der Abwasserentsorgung. Ebenso könnten Tourismus, Verkehr und Bildung davon profitieren.

Eigentlich wollten die Stolpener ja ein Marketingkonzept erarbeiten. Doch als sie sich mitten in dem Förderungsprozedere befanden, gab es plötzlich andere Richtlinien. Für ihr Vorhaben gab es keine Unterstützung mehr. Euros aus dem Fördertopf fließen jetzt nur noch bei interkommunaler Zusammenarbeit, so die neue Regelung. Davon wollen die Stolpener nun profitieren. Denn gegen eine Kooperation haben auch Barthel und Friedrich nichts einzuwenden. Zumal die Stolpener rund 9 000 Euro, das heißt die Hälfte des notwendigen Betrages für das Projekt, als Fördermittel schon in der Tasche haben. So können sie also loslegen.

Zunächst werden gemeinsame Arbeitsgruppen gebildet. Danach soll bis Januar 2007 eine Analyse der Stärken und Schwächen erarbeitet, bestehende Konzepte ausgewertet werden. Bis Ende Mai ist dann Zeit für das Grobkonzept, das bis August in ein Handlungskonzept münden soll. Bis 2015 müssen das die Stolpener und ihre Nachbarn dann umsetzen. Sie sind im Landkreis die ersten, die ein gemeinde-, ja gar kreisübergreifendes Entwicklungskonzept erarbeiten.