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Mit Peitsche und Bierkrug

Ralbitz. Gestern noch auf der Euregia in Leipzig und heute schon auf dem Kamenzer Markt! So könnte ein Werbespruch der Landfleischerei Ralbitz heißen. Denn die Krabat-Peitsche – hinter der sich übrigens...

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Von Manuela Reuß

Ralbitz. Gestern noch auf der Euregia in Leipzig und heute schon auf dem Kamenzer Markt! So könnte ein Werbespruch der Landfleischerei Ralbitz heißen. Denn die Krabat-Peitsche – hinter der sich übrigens nichts anderes als eine schmackhafte, sehr lange, dünne Wurst verbirgt – gibt´s auch am Verkaufswagen, der donnerstags auf dem Kamenzer Markt steht.

Mit fünf dieser rollenden Filialen machen die Ralbitzer in über 100 Orten Station. Ein Vierteljahr tüftelte das Team um Geschäftsführer Johannes Scholze an der Entwicklung der Krabat-Peitsche. Seit dem 1. Januar ist sie auf dem Markt, mit eingetragenem Warenzeichen und Patent. Denn die Zusammensetzung der Würzmischung kennen nur die Ralbitzer Fleischer und das Patentamt. Was sie verraten, ist, dass die Krabat-Peitsche aus Schweinefleisch, Speck und besagter Würze besteht und in einen Schafssaitling gefüllt wird. Sie ist mindestens 40 Zentimeter lang und vom Gewicht her so leicht, dass sie nicht satt macht. Schließlich soll sie nur als Appetitmacher fungieren. Inzwischen, so Scholze, gebe es einige Trittbrettfahrer: Doch nicht jede lange dünne Wurst ist auch eine echte Krabat-Peitsche. Am 21. November geben die Ralbitzer dem Verband der Direktvermarkter Sachsen in der Markthalle Dresden die Peitsche – sprich, sie stellen sie gemeinsam mit der sorbischen Hausmacher- und der Landleberwurst vor. Letztere wurde – übrigens ohne Wissen der Hersteller – auf der Euregia ausgewählt und bewertet. Sie bekam die höchste Punktzahl.

Von den Erfahrungen der Oberlausitz konnten Euregia-Besucher in Leipzig lernen. Denn etwa 120 Zuhörer lauschten, als Lars Neitzel vom Regionalmanagement Oberlausitz am Beispiel des Entwicklungsprozesses „Auf den Spuren des Krabat“ erläuterte, wie in der Oberlausitz Markenrechte als Steuerungs- und Finanzierungsinstrument erfolgreich angewendet werden. Als erste Ergebnisse der Markenpolitik stellte er den Krabat-Trunk von der Wittichenauer Stadtbrauerei und erwähnte Krabat-Peitsche vor. Übrigens beides Produkte des Catering bei der Euregia, ebenso wie beispielsweise Quarkkeulchen von Komet oder Kamenzer Würstchen. Um die Produkte möglichst werbewirksam an den Mann bzw. die Frau zu bringen, wurden für die Euregia u.a. die bekannten Sagenfiguren Krabat, Schwarzer Müller und Räuberhauptmann Karasek „engagiert“.