Von Gunter Niehus
Für uns ist das etwas zum Staunen und Genießen.“ Thomas Luthardt, Trainer und Vereinsvorsitzender beim Riesaer Cheerleadingverein, freut sich jetzt schon auf den Sonnabend. Dann findet in Riesa zum ersten Mal die Deutsche Meisterschaft in der Trendsportart Cheerleading statt. Ab 13 Uhr ermitteln rund 1 000 Mädchen und Jungs von 45 Vereinen auf der Bühne der Erdgasarena ihre Besten in insgesamt fünf Kategorien: Senior Cheer, Senior Coed, Cheerdance sowie Team- und Partnerstunt.
„Für Außenstehende ist es nicht ganz einfach, die Kategorien und Regeln im Cheerleading auf Anhieb zu verstehen“, sagt Luthardt. „Als ich selbst die Liebe zu diesem wunderbaren Sport entdeckte, waren es die Mädchen und Jungs, die mir alle Einzelheiten erklärten.“
Als persönliche Lieblingskategorien gibt er den Senior Cheer und Senior Coed an. Der Unterschied liegt nur in der Besetzung: Cheer sind reine Mädchenteams, auch „Allgirls“ genannt, Coed sind gemischte Truppen. In zwei bis drei Minuten werden mit bis zu 25 Akteuren verschiedenste Elemente wie menschliche Pyramiden, Stunts, Räder und Flickflacks gezeigt.
Von wegen nur Puschel schwingen und hübsch aussehen! Thomas Luthardt kennt diese Vorurteile natürlich. Aber er weiß nur zu gut, wie viel Training und Kondition nötig sind, um all die schweren und zum Teil akrobatischen Übungen zu beherrschen. Auch der berühmte Sprechteil („cheers“ und „chants“) und die eng anliegenden Kostüme sind bei dieser Sportart zwingend.
Die Fans des Tanzsports kommen ebenfalls nicht zu kurz. In der Kategorie Cheerdance präsentieren die Teams in zweieinhalb Minuten klassische und moderne Showtanzelemente. „Showtanz ist den Riesaern schon bekannt, nun können sie beim Cheerdance eine neue Form kennen lernen“, so Luthardt.
Leider sind die Riesaer Cheerleader selbst nicht dabei. Denn bei den sächsischen Meisterschaften im November ist Luthardt ein kleiner aber verhängnisvoller Fehler unterlaufen, der damals zur Disqualifikation geführt hatte.
Darüber könnte sich der Trainer noch heute schwarz ärgern. Aber passiert ist passiert. Die Vorfreude auf die Meisterschaft ist dennoch riesengroß. Mit Favoritennamen hält sich Thomas Luthardt zwar bedeckt, nennt aber mit dem Alba Danceteam, das sind die Mädchen des siebenfachen deutschen Basketball-Meisters Alba Berlin, sowie dem aktuellen Titelverteidiger Honeybees Wolfsburg die aussichtsreichsten Teams.
Karten zu elf Euro gibt es in allen Treffpunkten der Sächsischen Zeitung