Von Monika Dänhardt
Ein bisschen gruseln wird sich der ein oder andere vielleicht, wenn er seine Schlafstätte heute in der Grabkammer des Sennedjem aufbaut. Allerdings ist es ja nur eine Nachbildung und niemand allein. Die Nachtruhe an ungewöhnlicher Stelle schließt die „Ägyptische Nacht“ ab, die das Landesmuseum für Vorgeschichte im Japanischen Palais für Schulklassen anbietet. Drei Nächte für je eine Klasse gehören zum museumspädagogischen Programm, welches die Ausstellung „Blicke ins Jenseits – Totenkult und Jenseitsvorstellungen im Alten Ägypten“ begleitet, die noch bis 17. April läuft.
Lebendige Geschichte
„Das Thema Ägypten wird im Geschichtsunterricht der 5. Klasse behandelt“, sagt Kathrin Semechin, Lehrerin am Gymnasium Cotta. Sie nutzt die Angebote des Landesmuseums für Vorgeschichte sehr gern. „Es ist eine durchdachte Ergänzung für den Unterricht und hilft mir sehr, den Schülern zu vermitteln, dass Geschichte etwas sehr Spannendes sein kann“, meint sie und organisierte gemeinsam mit der Klassenlehrerin für „ihre“ 5b die Teilnahme an der Nacht. „Die Resonanz auf dieses Angebot war allerdings insgesamt nicht so groß wie erwartet“, sagt Museumspädagoge Peter Degenkolb. Doch jetzt ist die dritte Nacht an eine Klasse der 38. Mittelschule vergeben.
Wenig Interesse ist kaum vorstellbar, denn lebendiger kann man Geschichte eigentlich kaum vermitteln. Bevor in der „Ägyptischen Nacht“ die Kinder ihre müden Häupter auf die Luftmatratzen betten, erkunden sie sehr eigenständig an Hand von Suchblättern die Ausstellung. Außerdem ist Schminken und Kleiden angesagt und ein Eigenversuch in Sachen Hieroglyphen schreiben. Die Suchblätter gehören auch zu den Führungen, die das Museum für Schulen anbietet. Übrigens werden zu jeder Sonderausstellung Führungen und Aktionen, ausgerichtet auf die verschiedene Altersstufe, angeboten. „Wir hatten noch vor einigen Monaten ein viel umfangreicheres Programm“, sagt Peter Degenkolb, „doch auch uns wurden Mittel und Stellen gestrichen.“ Trotzdem ist er schon wieder voller Ideen, auch bezüglich der nächsten Sonderausstellung ab 13. Mai, die da heißt „Sammler, Pilger, Wegbereiter – die Sammlungen des Prinzen Johann Georg von Sachsen“.
Informationen unter 8 92 66 03