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Mit sieben war sie einzige Fußballerin im Team

Heute spielt Jasmin Rieger in der Frauenmannschaft des SV Saxonia Nauwalde.

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Von Julia Polony

Sie sei schon immer etwas hibbelig gewesen und deshalb oft mit ihrem Vati auf den Fußballplatz gegangen, gibt Jasmin Rieger zu. „Er war Trainer und spielt selbst. Irgendwann habe ich mit an den Ball getreten. Es hat mir Spaß gemacht und ich bin dabei geblieben“, erzählt die 17-jährige Wülknitzerin. Als sie mit dem Fußballspielen anfing, war sie sieben Jahre alt und das einzige Mädchen in der Mannschaft. „Auch wenn sie anfangs etwas schüchtern war“, verrät Vati Jonny Rieger, „hat sie sich gut behauptet.“ Er hat schnell erkannt, dass seine Tochter ein gutes Ballgefühl hat und vor allem den nötigen Ehrgeiz. So war sie bei jedem Wetter draußen auf dem Sportplatz, nur einen Steinwurf vom Elternhaus entfernt ist. „Sie kam oft mit Matsch verschmierten Sachen heim und wir mussten sie vor der Haustür erst einmal abklopfen“, erinnert sich der 49-Jährige und lacht.

Gemeinsam mit seiner Frau unterstützt er seit nunmehr zehn Jahren das Hobby der Tochter. Seit vier Jahren spielt Jasmin Rieger in der Frauenmannschaft des SV Saxonia Nauwalde. Weil die Mittelfeldspielerin noch keinen Führerschein hat, fährt Mutti Silke Rieger sie einmal pro Woche zum Training. Beim Spiel am Wochenende sind dann immer beide Eltern dabei. Sie feuern Jasmins Mannschaft an und trösten auch, wenn ein Spiel mal nicht so glücklich verlief. Selbst die verschwitzten Trikots der insgesamt zwölf Spielerinnen wäscht Mutti Silke. „Zum Glück müssen die nicht gebügelt werden und es ist jeder mal mit Waschen dran“, sagt sie und schmunzelt. „Meine Eltern unterstützen mich wirklich sehr“, sagt die Fußballerin stolz.

Im September hat Jasmin ihre Lehre zur Fachangestellten für Bäderbetriebe begonnen. Weil sie in Chemnitz Schule hat und im Zwei-Schicht-System in Oschatz arbeitet, kommt die Sportlerin zurzeit kaum noch zum Fußballspielen. „Das ist mein Traumjob, aber trotzdem fehlt mir das Training sehr.“

Für den Rastelli-Wettbewerb, der zurzeit läuft, ist Jasmin zu alt. „Leider. Ich hätte gern mitgemacht, denn im Jonglieren mit dem Ball bin ich auch ganz gut“, sagt die Fußballerin.