Von Denni Klein
Die Arnsdorfer Modelleisenbahner sollen im nächsten Jahr in der Grundschule vorübergehend unterkommen, bis eine endgültige Lösung gefunden ist. Das schlug Bürgermeisterin Martina Angermann vor. Damit will die Gemeinde den Traditionsverein vor dem Aus bewahren. Seit fast 25 Jahren gibt es den Modelleisenbahnclub und der Vorsitzende Michael Bachmann kündigt an: „Wir machen auf jeden Fall weiter, auch wenn es von fast null losgehen muss.“
Bahnhof wird abgerissen
Der Club wurde 1983 gegründet. Bis kurz vor der Wende wurde die Anlage in groben Zügen im Bahnhofsgebäude aufgebaut. „Unsere ersten Ausstellungen machten wir Anfang der 90er Jahre“, erinnert sich Michael Bachmann. Dann kam die Stilllegung des Bahnhofsgebäudes und schließlich die Entscheidung, dass es im kommenden Jahr endgültig abgerissen werden muss. „Die Kündigung der Bahn für die Räume ist gerade angekommen.“
Die 120 Quadratmeter große Modelleisenbahnanlage ist inzwischen in der ganzen Region bekannt und bei zahlreichen Eisenbahnfreunden beliebt. „Die Anlage lässt sich nicht ausbauen“, sagt Helmut Roßberg vom Verein. Das heißt: „Wir bauen ab, was abzubauen geht und fangen neu an.“
Anlage war gerade fertig
Vereinschef Bachmann kann den materiellen Wert der Anlage nicht schätzen, aber er ist sich sicher: „Der ideelle Wert ist riesig.“ So sei mehr als zwanzig Jahre an dem Kunstwerk gebaut worden. „Eigentlich waren wir jetzt so langsam fertig.“ So zeigt sie den weit und breit einmaligen originalgetreuen Nachbau der Burg Stolpen. „Im Zentrum steht der Arnsdorfer Bahnhof, der nach dem Abriss des Originals auch in Zukunft auf unserer Anlage als Erinnerung zu sehen sein soll.“ Ähnlich einmalig sind zahlreiche Nachbauten Arnsdorfer Bauwerke, so zum Beispiel die alte Eisenbahnbrücke und die Straßenbrücke von Fischbach nach Arnsdorf. Die Landschaft rund um die Gleise der H0-Spur ist in eifriger Handarbeit entstanden. Die Anlage hat den Maßstab 1:87. „Vieles davon werden wir versuchen zu retten“, verspricht Michael Bachmann. Auch über 400 Meter Gleise mit etwa 120 Weichen müssen abgebaut werden. Aber die Platte selbst ist in die Räume angepasst und fest eingebaut.
Noch zwei Chancen
Mit zwei öffentlichen Ausstellungen will der Club sich rund um den Jahreswechsel vorerst von seinen Fans verabschieden. Am letzten Wochenende 2007 und am ersten 2008 wird die aktuelle Anlage letztmalig zu sehen sein. „Dann ziehen wir erst einmal aus. Es wäre toll, wenn das mit den Räumen nahtlos klappt. Dann brauchen wir nicht erst zwischenzulagern und können uns wieder an die Arbeit machen.“