SZ +
Merken

Mona Lisa kommt im Handgepäck

Uta Tegeder und Wolfram Nicolai haben eine Skulptur für die Ausstellung „Geboren in Döbeln“ aus Südafrika mitgebracht.

Teilen
Folgen

Von Jens Hoyer

Manche Probleme löst der Zufall. Etwa die Schwierigkeit, ein Kunstwerk der in Döbeln geborenen Holzbildhauerin Ruth Wolter-Steyn aus Südafrika herzuholen. Erst schien es, dass das schon aus Kostengründen ein Wunsch bleiben würde. Gestern stand die Skulptur „Buschmann Mona Lisa“ bei Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer auf dem Tisch.

Uta Tegeder und Wolfram Nicolai, Inhaber der Firma Nico-Fahrzeugteile im Gewerbegebiet Mockritz, haben die 15 Kilo schwere Bronzebüste per Flugzeug nach Deutschland gebracht. „Ich freue mich, dass Sie so freundlich waren, den Transport zu übernehmen“, sagte Egerer. Die Beförderung mit DHL hätte etwa 500 Euro gekostet, sagte Kathrin Fuchs von der Kleinen Galerie. Über Markus Rütz von Nico-Fahrzeugteile war der Kontakt zu dem Ehepaar zustande gekommen, das sich gerade in Südafrika aufhielt. „Wir besitzen eine kleine Wildtierfarm. Dort testen wir auch Fahrzeugteile“, sagte Uta Tegeder.

Einen Tag vor dem Rückflug nach Deutschland hatten die beiden die Künstlerin im 250 Kilometer entfernten Pretoria besucht. „Das jemand aus Döbeln in Südafrika unterwegs ist, hat sie schwer beeindruckt“, erzählte Uta Tegeder. Im September wird sie die Büste wieder mit nach Südafrika zurücknehmen.

Am 11. Juni soll im Rathaus die Ausstellung „Geboren in Döbeln“ eröffnet werden. Die Stadtverwaltung holt dafür Stücke von einem guten Dutzend Künstlern mit Döbelner Wurzeln zusammen. Ruth Wolter-Steyn hatte 1950 die Stadt in Richtung Afrika verlassen. Die 81-Jährige ist in ihrer Wahlheimat eine bekannte Künstlerin. Im vergangenen September hatte sie mit ihrem Ehemann Döbeln besucht.