Von Matthias Klaus
Pünktlich 20 und 22 Uhr funkeln am Sonnabend im Kulturhistorischen Museum an der Klosterstraße die Sterne. Weit über 800 sind es, um genau zu sein. In Handarbeit wurden sie hergestellt, ein Teil um 1690, der andere ab 2004. Alte und neue Sterne – gemeinsam schmücken sie den Himmelsglobus, ein einzigartiges Ausstellungsstück des Stadtmuseums. Im vergangenen Jahr kam der Globus frisch renoviert in die Kreisstadt zurück. Klar, dass er nun zur ersten Museumsnacht präsentiert wird. Zweimal am Abend wird das Werk erläutert.
Führungen zum Kleinen und Großen Fastentuch, durch die Ausstellung „Zittau, die Reiche“, durch die Schausammlung, den Barocksaal – die Städtischen Museen Zittau präsentieren sozusagen ihre Kronjuwelen. Dazu gehört auch ein Blick ins Gemälde-Depot. Werke von Adolph Thomas sind dort zu sehen. Der Künstler wurde 1834 in Zittau geboren. Er galt als talentierter und geistreicher Landschaftsmaler, erlangte bereits in jungen Jahren großen Ruhm. 1856 trat Thomas der Landschaftsklasse Ludwig Richters in Dresden bei. Ein Stipendium führte den Oberlausitzer Spätromantiker bis nach Italien.
Anlass der Zittauer Museumsnacht, so Direktor Volker Dudeck, ist der jährliche Museumstag. Der wird am Sonntag international begangen – und soll diesmal vor allem junge Leute locken. Laut Michael Eissenhauer werde 2006 nicht nur auf die Vielfalt der Museen aufmerksam gemacht. Der Präsident des Deutschen Museumsbundes sieht die Einrichtungen vielmehr auch als „Ort für eine offene Diskussion über gesellschaftlich bedeutsame Themen“ an.
Debatten könnten auch in Zittau aufkommen. Schließlich lädt der Heffterbau Sonnabendabend auf den Dachboden ein. Hier gibt es unter anderem Erläuterungen zur Restaurierung des Gebäudes. Unerschrockene Naturen dürften derweil an einer besonderen nächtlichen Führung Spaß haben – über den Kreuzkirchhof.
Die Zittauer Museumsnacht findet von 19 bis 24 Uhr am Sonnabend (Klosterstraße 3 und Kreuzkirche) statt. Zum ermäßigten Eintrittspreis von 2,50 Euro können alle Museumsbereiche besucht werden.
www.zittau.de/museen