Von Reinhard Pappai, Superintendent
Mit Gottfried Arnold verlieren die Landeskirche, der Kirchenbezirk Bautzen und die Gemeinde St. Petri Bautzen einen Pfarrer, der sein Leben bis zuletzt in den Dienst der Verkündigung des Wortes Gottes gestellt hat. Unser Herr hat Bruder Arnold in seinem langen Leben reich gesegnet und er hat bis ins hohe Alter diesen Segen weitergegeben. Dafür sind wir ihm dankbar. – Er hat bis zuletzt zusammen mit seiner Ehefrau Ruth in der Taucherstraße 30 in Bautzen seinen Ruhestand verbringen können. Bis wenige Wochen vor seinem Tod hat er die jahrzehntelange Praxis aufrechterhalten und jeden Morgen einen Choral auf der Trompete oder auf dem Flügelhorn geblasen. So hat er den Menschen in der Nähe immer wieder die Botschaft und den Anspruch Gottes verkündigt.
Examen im Fronturlaub
Gottfried Arnold wurde am 10.September 1913 in einer Lehrerfamilie in Dresden geboren, in der die Musik immer eine besondere Rolle spielte. Sein Vater wurde in den 20er Jahren in eine Stelle als Kantor und Schulleiter berufen. Gottfried Arnold studierte von 1933 bis 1939 an der Universität in Leipzig Theologie. Nach sechs Wochen Vikariat wurde er Ende August 1939 zumWehrdienst eingezogen. Er musste bis zum 8. Mai 1945 Soldat sein.
Sein zweites theologisches Examen absolvierte er 1941. Nach einer schweren Verwundung 1942 lag er über ein Jahr im Lazarett und konnte danach als Pastor in Gröbern Dienst tun, ehe er im März 1945 erneut an die Front geschickt wurde.
Im Juni 1945 nahm er den Dienst in seiner Gemeinde wieder auf. Sehr bald wurden ihm übergemeindliche Aufgaben übertragen. Von 1960 an war er Mitglied der Landessynode, seit 1966 deren Vizepräsident. Von 1967 bis 1979 hatte er das Ephorenamt in Bautzen inne. Seine Frau Ruth hatte er 1943 geheiratet. Beiden wurden die Kinder Christine, Christoph und Johannes geschenkt. 2003 konnten die Eheleute die Diamantene Hochzeit und Gottfried Arnold das 60. Ordinationsjubiläum feiern.
Der Gottesdienst zur Bestattung von Gottfried Arnold findet heute um 14Uhr in der Taucherkirche statt.