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Moschkau-Sammlung bekam renovierten Raum

Vor 70 Jahren wurde auf dem Berg Oybin das neu gestaltete Museum eröffnet.

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Von Uwe Kahl

Am 17. Juli 1937 erfolgte auf dem Oybin die feierliche Einweihung des neu gestalteten Museums. Aus diesem Anlass fand in der Klosterruine eine Feierstunde statt, an der auch Zittaus damaliger Oberbürgermeister Zwingenberger, Vertreter der Gemeinde Oybin, Mitglieder des Zittauer Geschichts- und Museumsverein sowie zahlreiche Berg- und Heimatfreunde teilnahmen.

Vorausgegangen war der Ankauf der Sammlung des alten Oybin-Museums durch die Stadt Zittau. Da die Stadt aber das erforderliche Geld und wohl auch das rechte Interesse nicht hatte, übernahm der Zittauer Geschichts- und Museumsverein die Finanzierung des Ankaufs der Sammlung aus Alfred Moschkaus Nachlass.

Vor allem wurden die Räumlichkeiten auf dem Oybin gründlich renoviert. „Wohl sind die alten, aus unbehauenen Natursteinen zusammengefügten Mauern erhalten geblieben und bleiben auch im Innern des Museums von Tünche verschont, das Dach aber mußte, um den Ausstellungsstücken besseren Schutz gegen Witterungseinflüsse zu gewährleisten, erneuert und durch eine neu eingezogene Balkendecke abgeschlossen werden“, hieß es damals in den „Zittauer Nachrichten“.

Auch Fensterrahmen und Fußboden mussten erneuert werden. „Das alles ist aber in einer Weise ausgeführt worden, die dem Raume seinen altertümlich-traulichen Charakter bewahrt“, berichtete die Zeitung.

Die Bauarbeiten hatten sich recht schwierig gestaltet, da man auf dem Berg weder eine Werkstatt noch Abstellräume für das Inventar hatte und somit alles hinunter in den Ort schaffen musste.

Neu gestaltet wurde hingegen die Ausstellung des Oybin-Museums: „Das Museum wird in Zukunft nur solche Schaustücke und Darstellungen enthalten, die zur Geschichte und Vorgeschichte des Berges Oybin, seiner Burg und seines Klosters, der Bergkirche und des Ortes Oybin in enger Verbindung stehen. Wir werden da zum Beispiel vier Vitrinen vorfinden, in denen Vorgeschichte, mittelalterliche Geschichte, Münzfunde und Urkunden so untergebracht sein werden, daß in Verbindung von Bild, Beschriftung und Fundstücken immer ein anschaulicher Eindruck entsteht“, war in einer Publikation zu lesen.

Kunstgalerie versprochen

„Beleuchtete Diapositive vermitteln naturgetreue plastische Bilder, und die mit genauer Beschriftung versehenen Fundstücke rufen im Beschauer eine deutliche Vorstellung von vorgeschichtlichen Naturereignissen und vom Leben unserer Vorfahren in frühester Zeit hervor, erinnern an bekannte Persönlichkeiten und vermitteln wertvolle Kenntnisse auf den Gebieten der Volkskunde und Heimatpflege“, wurde geschwärmt. Besondere Liebe wolle der Museumsleiter der Abteilung „Der Oybin in der Landschaftsmalerei“ angedeihen lassen, die „zu einer kleinen Kunstgalerie zu werden verspricht“.

Das Oybin-Museum wurde seinerzeit vom Zittauer Stadtmuseum und dessen Leiter Dr. Herbert Hoffmann mit verwaltet. In seiner Eröffnungsansprache würdigte Hoffmann die Verdienste von Alfred Moschkau, der im Jahr 1879 das erste Museum auf dem Oybin eröffnet hatte und durch seine Sammelleidenschaft zum „volkstümlichsten Museum ganz Sachsens“ gemacht habe.