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Mühlen-Ensemble nicht versteigert

Für das Areal in Reichenau fand sich kein Bieter - trotz des auffällig günstigen Preises.  

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Am Knick der Pulsnitz im Haselbachtaler Ortsteil Reichenau liegt das große Areal der ehemaligen Mühle mit mehreren Gebäuden.
Am Knick der Pulsnitz im Haselbachtaler Ortsteil Reichenau liegt das große Areal der ehemaligen Mühle mit mehreren Gebäuden. © AH Karhausen

Berlin/Reichenau. Die Versteigerung des teilsanierten alten Mühlen-Areals am Pulsnitz-Knick in Reichenau ist am Sonnabend in Berlin gescheitert. Auktionator Matthias Knake gab sich redlich Mühe, aber vergebens. „Die Wohnungen sind mit wenig Aufwand vermietbar“, pries er bei der Frühjahrsauktion von Karhausen das frühere Mühlengrundstück im Haselbachtaler Ortsteil an. Dennoch wollte keiner der etwa 40 Anwesenden das Mindestgebot von 198 000 Euro abgeben für die fast 2900 Quadratmeter Fläche und die darauf stehenden drei Häuser. „Ich sehe kein Gebot“, konstatierte Knake nach einigem Zuwarten. Damit bleibt das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete und weitgehend unter Denkmalschutz stehende Ensemble für zwei Monate im Nachverkauf des Auktionshauses Karhausen. Und vielleicht nimmt sich ja doch noch jemand Knakes Schlussworte zu Herzen: „Schauen Sie es sich noch mal an, wenn sie nachher noch etwas Geld übrighaben.“

Neun Wohnungen bezugsfertig

Dass es kein Gebot gab, kommt überraschend, denn der Komplex ist deutlich mehr wert. Er besteht aus dem Mühlengebäude, der Bäckerei und dem Gasthof sowie mehreren Stall- und Nebengebäuden. Das Mühlengebäude wurde bereits umfassend saniert und zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut. Neun Wohnungen mit mehr als 550 Quadratmetern Wohnfläche sind bezugsfertig und könnten sofort vermietet werden. Auch ein weiteres Haus, das früher die Bäckerei und den Gasthof beherbergte, ist bereits teilsaniert. Hier wären freilich noch weitere Arbeiten erforderlich, heißt es.

Die weiteren Gebäude befinden sich in der Tat in einem sanierungsbedürftigen Zustand. „Hier ist ein kreativer Investor gefragt, der das Objekt neu belebt“, verlautete aus dem Auktionshaus. Eine Rendite zur Finanzierung des gesamten Objektes könne freilich schon durch die neun fertigen Wohnungen im Mühlengebäude erreicht werden. Hier wurde zuletzt mit 23 000 bis 30 000 Euro Kaltmiete im Jahr kalkuliert.

Das Mindestgebot für das gesamte Areal mit 1 169 Quadratmetern Nutzfläche liegt weiterhin bei knapp 200 000 Euro. Ein ausführliches Exposé könnten alle Interessenten auch in der Nachkauf-Frist beim Auktionshaus erfragen, heißt es ausdrücklich. Weitere Immobilien der Frühjahrsauktion sind auf der Website abrufbar. (SZ)