Von Annett Heyse
Michael Mittag poliert den Tresen blank. Am Abend zuvor war eine große Gesellschaft in seinem Haus. Nun ist später Vormittag und die ersten Ausflügler kommen in seine Eutschützer Mühle. Keine Zeit also, das zehnjährige Jubiläum der Wiederöffnung in Ruhe zu genießen.
Im Gegenteil: In den kommenden Wochen soll es hoch hergehen. Am 16. September gibt es Dixieland mit den Elb Meadow Ramblers. Am 27. Oktober tritt das Thomas-Stelzer-Trio auf und am 25. November gibt es eine Neuauflage von Wutstock. Alle Veranstaltungen beginnen ab 19 Uhr. Das ist aber noch nicht alles. Denn der Mühlen-Chef spendiert zu jeder Veranstaltung ein Fass Geburtstags-Freibier.
Natürlich ist die Mühle wesentlich älter. Bereits um 1711 soll sie erbaut worden sein, um Ölfrüchte zu mahlen. Ab 1848 ist im Grundbuch die Bewirtung von Gästen an Feiertagen vermerkt. Seit 1886 ist sie nur noch Gasthaus und entwickelt sich zum beliebten Ausflugslokal. Nach dem Zweiten Weltkrieg dient sie zunächst als Gaststätte, später als Kindergarten und dann bis 1992 als Disco.
Im Herbst 1993 kauften Michael und Viola Mittag die völlig verwahrloste Mühle. „Das Haus war baupolizeilich gesperrt“, erinnert sich der Gastwirt. Rund 750 000 Euro steckte die Familie in die Ruine, wo das Geschäft seitdem wieder floriert.
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