Wir sind wieder da!

Nach siebenwöchiger Schließzeit wegen der Corona-Pandemie dürfen jetzt auch Museen und Bibliotheken wieder öffnen. Die meisten Museen haben montags ihren Schließtag, so dass es erst am heutigen Dienstag für sie wieder richtig losgeht.
Für die Besuche in allen Museen und Bibliotheken gelten spezielle Hygienevorschriften und Abstandsregeln. An den Kassen wurden als "Spuckschutz" Plexiglasscheiben angebaut. An den Eingängen stehen Desinfektionsmittel bereit.
In den Dauerausstellungen im Barockhaus und im Kaisertrutz wurden alle Medienstationen außer Betrieb genommen. Leihgeräte für die Nutzung des Audioguides werden derzeit nicht angeboten. Im Kaisertrutz werden die Treppenhäuser jeweils nur in einer Richtung nach oben oder nach unten benutzt.
Und wie auch in Geschäften gilt beim Besuch der Museen eine Maskenpflicht. Doch was kann man nun entdecken? Die SZ gibt einen Überblick.
Museum Niesky: eine neue Sonderschau, eine verschoben

Das Museum Niesky lädt auch montags Besucher ein. Im Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky ist nun die neue Sonderausstellung zum örtlichen Unternehmen Christoph & Unmack zu sehen. Die für das Raschke-Haus am Zinzendorfplatz geplante Sonderausstellung "Von Niesky aus in die weite Welt - Bilder und Zeichnungen von Hermann Wirth" wird wegen der Corona-Pandemie in den Herbst verschoben. "Dafür wird die Ausstellung über Niesky in den Jahren 1949 bis 1989 verlängert", erklärt Museumsleiterin Eva-Maria Bergmann.
Öffnungszeiten
Konrad-Wachsmann-Haus: Montag 13-16 Uhr, Dienstag 10-13 Uhr, Donnerstag 13-16 Uhr, Sonntag 10-16 Uhr
Öffnungszeiten
Johann-Raschke-Haus: Montag 14-17 Uhr, Dienstag 10-13 Uhr, Donnerstag 14-17 Uhr, Sonntag 14-17 Uhr
Schlesisches Museum: neue Ausstellung "Schlesisches Glas"

Im Schlesischen Museum in Görlitz gibt es eine neue Schau: Glas aus Schlesien. Während der Schließzeit wurden nicht nur wichtige Wartungs- und Reinigungsarbeiten in der ständigen Ausstellung vorgenommen, sondern auch eine neue Sonderausstellung eingerichtet. Für die Besucher steht nun die Schau „Heckert Glas 1866-1923“ offen, wo etwa 200 gläserne Exponate einen Überblick über die Produktion der traditionsreichen Firma Fritz Heckert im schlesischen Petersdorf/Piechowice am Fuße des Riesengebirges bieten. "Die 1866 gegründete Glasraffinerie gehörte zu den führenden deutschen Herstellern von Kunst- und Zierglas in den verschiedensten Stilrichtungen vom Historismus bis zum Jugendstil", erklärt Museumsdirektor Markus Bauer.
Außerdem ist noch Gelegenheit, die Ausstellung „Kopf und Zahl“ zur Geschichte des Geldes in Schlesien mit etwa 1.300 Objekten, darunter interessante Münzfunde aus dem 15. und 16. Jahrhundert, zu besichtigen.
Öffnungszeiten des Schlesischen Museums: Dienstag bis Donnerstag 10-17 Uhr, Freitag bis Sonntag 10-18 Uhr
Spielzeugmuseum Görlitz: Öffnung ungewiss

Das Görlitzer Spielzeugmuseum auf der Rothenburger Straße 27 würde ebenfalls gern Besucher in die Sonderausstellung "Trachtenpuppen aus der Produktion von Familie Wiegand" einladen. Aber ob Vereinsvorsitzende Kerstin Fiedler das Museum ab Mittwoch wieder öffnen kann, ist ungewiss. "Bis jetzt hatten wir das Glück, dass wir vom Jobcenter gefördert wurden", sagt die Museums-Chefin. "Erst Anfang März haben wir eine neue, hochmotivierte Mitarbeiterin eingearbeitet." Ab dem 20. März war Schluss damit. Die Museumstür blieb zu. Die Fördermaßnahme wurde zunächst beendet. "Bis Ende Mai lag uns die Bewilligung für die Finanzierung einer Mitarbeiterin vor", erklärt Frau Fiedler. Ob sie bis Monatsende noch eingesetzt werden kann, ist derzeit unklar.
Museumsverbund: Besuch nur mit Anmeldung

Die Einrichtungen des Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbundes kehren vorerst nicht zu den regulären Öffnungszeiten zurück. Sven Mimus, Leiter des Verbundes, erklärt das so: "Auf Grund unserer Spezifika mit sehr viel Pädagogik und Reisegruppen werden wir von generellen Öffnungszeiten weiterhin absehen." Wer das Dorfmuseum Markersdorf, das Ackerbürgermuseum Reichenbach, das Granitabbaumuseum Königshain oder das Schloss Krobnitz besuchen möchte, muss telefonisch einen Termin vereinbaren. "So können wir neben der Anzahl der Personen in den Häusern auch die Zeitplanung optimieren und zum höchstmöglichen Schutz der Gäste beitragen", sagt Sven Mimus.
Naturkundemuseum: Riesenkäfer aus aller Welt

Für die Besucher des Görlitzer Senckenberg Museum für Naturkunde gibt es auch gleich etwas Neues zu sehen, die Sonderausstellung „Wundersame Riesenkäfer“. Neun Lebensraum-Vitrinen zeigen verschiedene präparierte Käferarten aus Australien, Südamerika, Afrika und Europa. Darunter befinden sich mit dem Amazonas-Riesenbock und dem Goliathkäfer die längsten und schwersten Käfer der Welt. Ein Hingucker ist auch der Hirschkäfer - mit immerhin 7,5 Zentimeter zählt er zu den größten einheimischen Insekten. Auch eine lebende Käferart, den sechs Zentimeter Größe erreichenden Golofa porteri aus Mittel- und Südamerika präsentiert die Ausstellung.
Öffnungszeiten des Senckenberg Naturkundemuseums: Dienstag bis Freitag 10-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr
Städtische Sammlungen: Abenteuer Neiße

Neben den Dauerausstellungen wird die Sonderausstellung „Abenteuer Neiße. Geschichten am Fluss“ voraussichtlich ab 19. Mai im Kaisertrutz zu besichtigen sein. Im Barockhaus Neißstraße 30 wird noch bis zum 6. September die Kabinettausstellung „Axel Vater – Wandlungen. Zeichnungen aus fünf Jahrzehnten“ gezeigt. "Hier kann auch der virtuelle Rundgang genutzt werden", erläutert der Leiter der Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur.
Öffnungszeiten des Kulturhistorischen Museums mit Barockhaus, Kaisertrutz und Reichenbacher Turm: Dienstag bis Donnerstag 10- 7 Uhr, Freitag bis Sonntag 10-18 Uhr.
Öffnungszeiten der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften: Dienstag und Donnerstag 10-17 Uhr, Freitag 10-13 Uhr