Von Anja Beutler
Görlitz/Frankfurt/Main. Das Staatliche Naturkundemuseum Görlitz wird in diesem Jahr von einer Bewertungskommission der Leibniz-Gemeinschaft unter die Lupe genommen. Hintergrund ist die im Koalitionsvertrag zwischen Sachsen-CDU und SPD getroffene Vereinbarung, dass das Naturkundemuseum mit dem Senckenberg-Museum in Frankfurt am Main fusionieren soll. In diesem Zusammenhang werden beide Häuser 2005 evaluiert.
„Diese geplante Fusion ist auf keinen Fall eine feindliche Übernahme“, betonte Pressereferentin Doris von Eiff von Senckenberg. Es wäre völlig falsch zu glauben, die Frankfurter würden sich das Görlitzer Haus einverleiben und die Arbeitsplätze abziehen, betont sie.
Auch Willi Xylander, Leiter des Staatlichen Naturkundemuseums Görlitz geht nicht davon aus, dass die Forschungsabteilung oder andere Bereiche nach Hessen „ausgelagert“ werden. Damit würde man das frisch renovierte Museum ja zerstören. Wie konkret die Zusammenarbeit aussehen werde, kann Xylander noch nicht sagen, die Verhandlungen und die Evaluierung dauerten noch an. Ob und in welchem Rahmen Görlitz nach der Fusion mit besseren Chancen auf Fördermittel vom Bund rechnen kann, sei ebenfalls noch nicht absehbar.
Eine Fusion sieht Xylander nicht als schlechtes Omen, der Zusammenschluss kann Vorteile bringen. Denn im Gegensatz zu den großen, zentralen Häusern in anderen europäischen Ländern sei die Museumslandschaft in Deutschland historisch zersplittert. Ein stärkerer Verbund untereinander könne diesen Nachteil im internationalen Vergleich wettmachen.
Außerdem ist das Forschungsinstitut und Naturkundemuseum Senckenberg in Frankfurt am Main eines der größten Häuser dieser Art in der Bundesrepublik und hat mit Außenstellen bereits einige Erfahrungen gesammelt. Zu seinen Standorten außerhalb von Frankfurt gehören unter anderem Weimar und Wilhelmshaven.
www.senckenberg.de