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Museum erinnert jetzt an die „Große Flucht“

Im März 1944 gelang80 Kriegsgefangenen der Ausbruch aus dem Stalag.

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Von Klaus-Peter Längert

Genau 65 Jahre ist sie her, die „Große Flucht“: Es war in der Nacht vom 24. zum 25. März 1944, als 80 alliierten Kriegsgefangenen der Ausbruch aus dem damaligen Lager „Stalag Luft III“ nahe dem heutigen Zagan (Sagan) gelang. In monatelanger Arbeit hatten sie dafür einen 110 Meter langen Tunnel in die vermeintliche Freiheit errichtet.

Doch die Freude der Kriegsgefangenen aus den USA, England, Frankreich, Polen, Kanada, Norwegen und der Tschechoslowakei währte nur für kurze Zeit: Vier der Flüchtigen wurden gleich am Tunnelausgang von den alarmierten Wachmannschaften geschnappt. Weitere 73 irrten in den Wäldern der Region umher und wurden während der von den Nazis eingeleiteten Großfahndung wieder hinter Stacheldraht gebracht. Lediglich dreien – zwei Norwegern und einem Holländer – gelang es, den Häschern zu entkommen.

Mit dem so genannten Sagan-Befehl nahm Hitler an den Fluchtbeteiligten grausam Rache. Als Abschreckung vor weiteren Ausbrüchen ließ er 50 der wieder Aufgegriffenen „auf der Flucht“ erschießen.

An die Ereignisse dieser Märztage 1944 wird heute im Museum des „Märtyrertums der Kriegsgefangenen“ im polnischen Zagan erinnert. Im Jahr 1944 sollen dort mehr als 10000Menschen interniert gewesen sein. Die „Große Flucht“ war auch Thema eines gleichnamigen amerikanischen Films, der in den 60er Jahren mit Steve McQueen und Charles Bronson in den Hauptrollen gedreht wurde.

Die Mahn- und Erinnerungsstätte in der ulica Lotnikow Alianckich 6, in Zagan ist dienstags bis freitags von 10 bis 16, sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt und Führung sind frei. Dolmetscherleistungen in englisch und deutsch können für 20 Euro pro Stunde in Anspruch genommen werden.

www.muzeum.eline2.serwery.pl