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Mutiger Sprung und Landung mit Erfolg

Eine Hoyerswerdaer Firma mit Hockenheimer Wurzeln hat ihre Spuren in der Stadt hinterlassen – und wird’s weiter.

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Bernd Nickler (links) und Jens Nixdorf sind Geschäftspartner in der Firma GAtAS, die am neuen Hoyerswerdaer Oberschulzentrum sowie an der Wohnanlage „Cocoon Living“ (hier im Hintergrund zu sehen) entscheidend mitgewirkt hat.
Bernd Nickler (links) und Jens Nixdorf sind Geschäftspartner in der Firma GAtAS, die am neuen Hoyerswerdaer Oberschulzentrum sowie an der Wohnanlage „Cocoon Living“ (hier im Hintergrund zu sehen) entscheidend mitgewirkt hat. © Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Hoyerswerda. Aus einer anfangs verrücken Idee ist ein erfolgreiches Unternehmen geworden. Die Hoyerswerdaer Firma „Gute Architektur aus Sachsen“ abgekürzt die „GAtAS GmbH“, hat bei der Gründung nicht nur Mitarbeiter gerettet, sondern auch in ganz Deutschland bereits ihre Spuren hinterlassen. Wir sprachen mit Firmengesellschafter Bernd Nickler zur Geschichte von GAtAS, aktuellen Plänen – und auch zum Fimenjubiläum.

Herr Nickler – Sie sind gebürtiger Pfälzer, aber seit mehreren Jahren hier in Hoyerswerda zu Hause. Wie kam es?

Ich bin in der Pfalz geboren und in Neulußheim in Baden-Württemberg aufgewachsen. In der nächstgrößeren Stadt Hockenheim hatte die Firma Süba, die nach der Wende auch in Hoyerswerda stark engagiert war (und noch heute hier als Bauträger agiert), ihren Stammsitz, und hier habe ich meine Lehre zum Bauzeichner gemacht. In dieser Firma habe ich zwanzig Jahre gearbeitet, einige Jahre davon in Cottbus und Hoyerswerda, nach der Übernahme des Lausitzer Bauunternehmens (LBU) durch das Bauunternehmen Süba. Mein Geschäftspartner Jens Nixdorf wurde in Görlitz geboren, hat in Dresden sein Abitur gemacht und danach in Lübeck Architektur studiert. Im Rahmen des Studiums hat er die Firma Süba kennengelernt und 1993 in Hockenheim die Arbeit aufgenommen. Im Rahmen der Übernahme der LBU ging es für ihn wieder zurück in den Osten.

Wie kam es zur Gründung der Firma „Gute Architektur aus Sachsen“, also der GAtAS GmbH?

Ende der 90er-Jahre erlebte der Bau in Deutschland eine tiefe Rezession, und in dem Firmenverbund Süba / LBU wurden etliche Mitarbeiter in den einzelnen Firmen entlassen. Der Planungsbereich im Osten, für den mir die Verantwortung übertragen worden war, sollte komplett geschlossen werden. Das waren damals immerhin noch 34 Mitarbeiter. Das war der Zeitpunkt, an dem wir zwei in kürzester Zeit ein Konzept für die Selbstständigkeit entwickelten. Mit der Süba wurde ein Rahmenvertrag abgeschlossen, der über eine gewisse Zeit ein Auftragsvolumen zusicherte, so dass unsere Firma GAtAS GmbH am 1. Juni 2000 mit 18 Angestellten ihren Betrieb aufnahm.

Was unterscheidet die GAtAS von anderen Architektur-Unternehmen?

Ergänzend zu dem kompletten Bereich der Architektur bieten wir alle Leistungen in der Tragwerksplanung an, und darüber hinaus wird auch das sensible Thema der energetischen Gebäudeplanung verantwortlich bearbeitet. Für den Bauherren heißt das, dass er so nur einen Ansprechpartner für das Bauhauptgewerk hat.

Wo hat die GAtAS GmbH schon ihre Spuren hinterlassen?

Erfreulicherweise bereits in ganz Deutschland. Wir haben die Pläne für Wohnungsneubauten in Frankfurt am Main, Hamburg, Nürnberg, Berlin, Cottbus und Weißwasser, aber vor allem in Hoyerswerda erarbeitet. In Hoyerswerda gehören unter anderem dazu: der Neubau des Awo-MediCare-Zentrums in der Thomas-Müntzer-Straße, der Neubau „Cocoon Living“ in der Heinrich-Mann-Straße in Zusammenarbeit mit den LebensRäumen e. G., die Sanierung von Wohngebäuden in der Gebrüder-Grimm-Straße, die Erweiterung des Expert-Marktes sowie die Neugestaltung des Zuse-Hochhauses in der Dr.-Wilhelm-Külz.Straße, der Neubau für die Firma Renta Personaldienstleistungen und die Erweiterung des Ford-Autohauses Kieschnick.

Welche Pläne werden derzeit realisiert und welche Ziele stehen demnächst an?

Wir planen beziehungsweise realisieren gerade den Awo-Neubau „Gepflegt Wohnen“ in der Heinrich-Mann-Straße, den Neubau der Sporthalle an der neuen Oberschule im WK I in einer Arge mit dem Büro „Bauhoys“ für die Stadt Hoyerswerda, die Sanierung der Awo-Kita „Am Elsterbogen“ und die Neugestaltung von Wohngebäuden in Weißwasser. Mit unserem Fachwissen möchten wir weiterhin unseren Auftraggebern mit guten Ideen, innovativen Lösungen und hohem Engagement bei der Realisierung der Bauvorhaben tatkräftig zur Seite stehen.

Inwiefern spüren Sie persönlich wie auch beruflich die Corona-Krise?

Natürlich geht auch an uns diese Krise nicht spurlos vorbei. In der Firma sind die Auswirkungen aber gegenüber anderen Bereichen bisher dankenswerterweise sehr gering. Bauvorhaben werden bisher lediglich zeitlich verschoben und alle sind wohlauf. Unser Firmenjubiläum am 1. Juni wird, der Corona-Lage angemessen, somit auch nur im kleinen Rahmen stattfinden.