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Mutter und Kind bei Wohnungsbrand verletzt

Mit einem Großaufgebot rückt Riesas Feuerwehr an die Goethestraße aus. Ein Pizzabote verhindert offenbar Schlimmeres.

Von Christoph Scharf
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Mit einem Aufgebot von 35 Kameraden löschten Riesaer Feuerwehren am Donnerstag einen Wohnungsbrand an der Goethestraße.
Mit einem Aufgebot von 35 Kameraden löschten Riesaer Feuerwehren am Donnerstag einen Wohnungsbrand an der Goethestraße. © Sebastian Schultz

Riesa. Sirenengeheul in der Innenstadt schreckte am Donnerstagnachmittag viele Riesaer auf: Gegen halb vier war ein Wohnungsbrand in der Goethestraße gemeldet worden. Aus einem Mehrfamilienhaus direkt gegenüber der Förderschule quillt Rauch, die Feuerwehr rückt mit einem Großaufgebot an. 

Unten im Haus treffen sie auf eine Frau mit Kopftuch und einen vierjährigen Jungen: Die beiden Hausbewohner stehen sichtlich unter Schock, dürften Rauchgas eingeatmet haben und werden deshalb vorsichtshalber mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Die Feuerwehr rettet unterdessen noch einen Mann aus dem Treppenhaus. Offenbar hatte ein Pizzabote Schlimmeres verhindert, in dem er die beiden Bewohner aus der Brandwohnung rettete. So stellt sich die Lage kurz nach Einsatzbeginn für die Feuerwehr dar. Der Mann selbst hatte sich anschließend – stark hustend – telefonisch bei seinen Kollegen abgemeldet und wurde per Rettungswagen ebenfalls ins Krankenhaus gefahren, wo er zunächst bleiben muss.

Aus dem Mehrfamilienhaus direkt gegenüber der Förderschule wurde Rauch bemerkt. 
Aus dem Mehrfamilienhaus direkt gegenüber der Förderschule wurde Rauch bemerkt.  © - keine Angabe im huGO-Archivsys

Derweil geht die Feuerwehr zum Löschangriff vor. Ein Trupp mit Sauerstoffflaschen und Atemmaske geht über das Treppenhaus in die Wohnung, ein zweiter Trupp unter Atemschutz lässt sich mit der Drehleiter an den Brandort im zweiten Obergeschoss bringen. Obwohl es ein Nachmittag mitten in der Woche ist, sind mittlerweile 35 Kameraden vor Ort: nicht nur hauptamtliche Feuerwehrleute, sondern auch freiwillige von den Wehren Riesa-Stadt, Weida und Gröba.

Auch die Polizei ist mit einem halben Dutzend Beamten an der Einsatzstelle und hat damit zu tun, Schaulustige auf Abstand zu halten. Denn nicht nur für die Schüler der benachbarten Förderschule, sondern auch für Anwohner und Passanten ist der Großeinsatz offenbar eine Attraktion.

Die Goethestraße ist durch das Aufgebot an Einsatzfahrzeugen längst voll gesperrt. Aus einem Hydranten auf einer Wiese wird Wasser in die Brandwohnung gepumpt. Zügig gelingt es den Kameraden, den Brand zu löschen. „Er hat sich zum Glück auf den Bereich direkt am Fenster konzentriert“, sagt ein Feuerwehrsprecher. Offenbar war dabei das Wohnzimmer betroffen. Bereits 20 Minuten nach Einsatzbeginn konnten die Kameraden die Schläuche und Gerätschaften wieder einladen.

Für die Riesaer Wehr war es der dritte Wohnungsbrand des Jahres. Den Auftakt hatte im März ein Brand im sogenannten Stendaler U gemacht. Dort war anschließend der Bewohner der Wohnung im fünften Stock, ein 22-jähriger Eritreer, als mutmaßlicher Brandstifter festgenommen worden. Erst im Mai war noch eine Wohnung an der Oststraße ausgebrannt, wo eine technische Ursache vermutet wird.

Während dort anschließend das ganze Mehrfamilienhaus unbewohnbar war, hält sich der Schaden an der Goethestraße offenbar in Grenzen. Die Brandwohnung selbst dürfte unbewohnbar sein. Ansonsten hat die Wohnung oben drüber Rauch abbekommen. Ob die Wohnung darunter vom Löschwasser beeinträchtigt wird, zeigt sich erst im Nachhinein.

Eine halbe Stunde nach Einsatzbeginn konnte die Goethestraße wieder freigegeben werden.