Von Dieter Hanke
Die Ratten sind in Meißen auf dem Vormarsch. Das schätzt Kammerjäger Jürgen Raschke ein. „Die Populationen sind größer geworden“, so der 45-jährige Meißner. Die Nager wären beim Hochwasser 2002 in höher gelegene Quartiere geflüchtet. Während an der Triebisch in Meißen derzeit nur noch wenige Ratten zu finden sind, machen sie sich jetzt vor allem in hochwassersicheren Gebieten der Altstadt und in anderen Stadtteilen breit. „Wir legen verstärkt in der Kanalisation Blutgerinnungs-Gifte aus, um der Ratten-Plage Herr zu werden“, sagt der professionelle Schädlingsbekämpfer. Auch in Coswig und Radebeul hätten sich viele Ratten aus den überfluteten Gebieten in andere Stadtteile verzogen.
Bis in das Frühjahr hinein habe der Kammerjäger Tausende von Mückenschwärmen in Kellern und anderen Räumen bekämpft. Die nach dem Hochwasser 2002 befürchtete Ungeziefer-Plage in den Städten und Gemeinden des Landkreises sei aber nach seiner Ansicht nicht eingetreten. Die Verbreitung von Schaben wäre sogar zurück gegangen, da das Hochwasser viele dieser Schädlinge in Gaststätten mit vernichtet hätte. Nach wie vor muss Raschke aber in Meißner Haushalten gegen Vorrats- und Kleiderschädlinge und andere lästige Krabbeltiere vorgehen. „Die Tendenz ist allerdings nicht steigend“, so der Kammerjäger. In diesem Jahr beobachtet er, dass Ameisen oder auch Wespen später als sonst auftreten.