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Nach der Furcht kam die Freude

Am Sonnabend fanden die ersten Jugendweihe-Feiern 2005 im Landkreis Riesa-Großenhain statt. Für die Teilnehmer gab es dabei viel Aufregung.

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Von Peter Noack

Für 147 Jugendliche des Landkreises Riesa-Großenhain war der vergangene Sonnabend ein großer Tag. Sie erhielten die Jugendweihe in der Riesaer Stadthalle „Stern“.

Zur Auftaktveranstaltung wagten die Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums und des Städtischen Gymnasiums Riesa diesen wichtigen Schritt im Leben.

Nervös warten die Mädchen des Städtischen Gymnasiums auf ihren großen Auftritt. „Heut früh war mir richtig schlecht, aber jetzt fühle ich mich wohler. Es wird schon alles klappen“, gesteht Anne Roch. Sie trägt einen eleganten weißen Hosenanzug mit schwarzen Nadelstreifen. Die festliche Kleidung konnte sie sich selbst aussuchen. Die Eltern waren da locker. Als Geschenk zu diesem großen Tag wird sie Geld bekommen. „Ich möchte mit Freunden nach London fahren, und da kann ich das Geld gut gebrauchen“, meint die Schülerin.

Marco Neumann tritt dem großen Ereignis leger entgegen. In T-Shirt und beigefarbener Jacke sowie dazu passender Hose. „Als Geschenk wünsche ich mir Geld. Aber das werde ich erst mal sparen“, meint der selbstbewusste junge Mann. Sein Klassenkamerad Hans Tröschel weiß dagegen ganz genau, was er mit dem Geldgeschenk vorhat: „Ich will mir einen Fotoapparat kaufen.“

Festredner Rainer Möhlis trifft den Nerv der Jugendweihlinge und denen ihrer Angehörigen: „Wir leben in einer Gesellschaft, die von fast allem den Preis kennt, aber nur von wenigem den Wert. Ich wünsche Euch Menschen, die an Euch glauben, für Euch einstehen, ohne zu fragen, welche Folgen das für sie hat und was es ihnen bringt. Ich wünsche Euch, dass weder Party-Biene noch Schnappi noch die Küblböcks Euer Leben bestimmen“.

Dann der große Auftritt auf der Bühne: Den jungen Menschen –gleich sind sie erwachsen – sieht man die Aufregung nicht mehr an. Sicher machen sie den Schritt nach vorn, als ihr Name genannt wird. Das Erwachsenwerden wird allerdings noch eine ganze Weile dauern, das ist letztlich nicht mit einem Schritt getan. Aber das werden die jungen Leute früh genug mitkriegen.