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Nach der Wahl ist vor der Wahl

Keiner weiß, was die Wahlplakate gebracht haben. Sicher ist, es hängen bald wieder welche.

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Von Siggi Grohmann

Nach der Wahl hatte die FDP in Freiberg am meisten zu tun. Die Liberalen hatten so viele Plakate wie noch nie im Stadtgebiet aufgehängt, die nun alle entsorgt werden müssen. Gebracht hat es nichts. Im Stadtrat sind die Liberalen jetzt statt mit drei nur noch mit zwei Kandidaten vertreten. Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Nachdem die Stadträte der mittelsächsischen Kreisstadt vor der Wahl einen Baum gepflanzt haben, wurde nun das neue Kommunalparlament gewählt. Vor den neuen und wiedergewählten Abgeordneten liegt eine Menge Arbeit. Vieles davon ist allerdings nicht gärtnerischer Natur, sondern im Bereich des Malerhandwerks angesiedelt. In nächster Zeit muss einiges gestrichen werden. So stellte man fest, dass die geplanten 354 000 Euro für die Einrichtung der Stadtbibliothek im alten Kornhaus nicht ausreichen, weil das wirtschaftlichste Angebot noch 140 000 Euro darüber lag. Nun diskutiert man über eine abgespeckte Variante und überlegt, ob es statt einer Glas verkleideten Zugangsbrücke vom Altstadtparkhaus auch ein Übergang mit Metallpaneelen tut. An den Treppen soll auch gespart werden. Es bringt jedoch nichts, nur jede zweite Stufe zu bauen.

Vor den Baum ging die Stimmabgabe im Freiberger Wahllokal am Schachtweg nicht, aber die Wähler gelangten wegen der Sperrungen nur auf Umwegen dorthin. Auf dieser Strecke kamen sie an vielen Wahlplakaten vorbei. Ob ihre Entscheidung davon beeinflusst wurde, weiß niemand. Sicher ist, dass die Zahl der Plakate bald wieder steigt. Nach der Wahl ist vor der Wahl – der Landtagswahl im August.