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Nach Hochhausbrand: Polizei ermittelt

Auf einem Balkon eines 17-Geschossers auf dem Pirnaer Sonnenstein brach am Sonntag ein Feuer aus. War es Brandstiftung?

Von Thomas Möckel
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Beim Brand beschädigte Wohnung auf dem Sonnenstein: Für längere Zeit unbewohnbar.
Beim Brand beschädigte Wohnung auf dem Sonnenstein: Für längere Zeit unbewohnbar. © Marko Förster

Nach dem Feuer auf einem Balkon eines Hochhauses an der Remscheider Straße im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein prüft jetzt die Polizei, wie es zu dem Brand kommen konnte. "Die Kriminalpolizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. Augenscheinlich wurde Sperrmüll auf dem Balkon in Brand gesetzt", sagt Polizeisprecher Stefan Grohme.

Das Feuer war am 19. April gegen 8.15 Uhr ausgebrochen. Als die Feuerwehr eintraf, brannten auf dem Balkon in der achten Etage gelagerte Gegenstände. Die Flammen griffen teilweise auf die Fassade und die Wohnung über, Fenster gingen zu Bruch, die Einrichtung wurde beschädigt. Verletzt wurde niemand, eine Person wurde dennoch vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Insgesamt waren 54 Feuerwehrleute vor Ort, nach gut anderthalb Stunden war der Einsatz beendet. 

Wirksamer Brandschutz

Nach Aussage der Städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna (WGP), Eigentümer des Hochhauses, sei nur die zum Balkon dazugehörige Wohnung unbewohnbar. Laut WGP-Geschäftsführer Jürgen Scheible habe zwar die darunter liegende Wohnung etwas Löschwasser abbekommen, sei aber weiter bewohnbar. 

Den durch das Feuer entstandenen Schaden an Balkon, Fassade und Wohnung schätzt Scheible auf einen mittleren fünfstelligen Betrag, die genaue Summe muss noch ermittelt werden. Die WGP klärt den Vorgang gerade mit den Versicherungen. Wann die Schäden beseitigt sind, ist derzeit noch unklar.

Dass die umliegenden Wohnungen und Gebäudeteile vor dem Feuer weitgehend verschont blieben, liege laut Scheible auch daran, dass für derartige Hochhäuser strenge Brandschutzvorschriften gelten. Die WGP ließ aufgrund dessen in den vergangenen Jahren immer wieder Bauteile, beispielsweise Deckenverkleidungen, durch schwer entflammbare Materialien ersetzen. "Dieser Fall hat gezeigt, dass der Brandschutz sehr wirksam war. Das Feuer konnte sich nicht weit ausbreiten", sagt der Geschäftsführer.

In diesem Zusammenhang weist Scheible die Mieter nochmals darauf hin, keine brennbaren oder leicht entflammbaren Sachen auf Balkonen oder in Treppenhäusern zu lagern und die Fluchtwege stets freizuhalten.

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