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Nach Raub in Radeberg: Ab in die Langzeittherapie

Radeberg. Der Besuch in Radeberg ist Michael S. (22) aus Eilenburg teuer zu stehen gekommen. Als er im August 2002 bei der 19-jährigen Michele in der Bierstadt zu Gast war, ließ er eine Playstation, drei Spiele und ein Kabel mitgehen.

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Radeberg. Der Besuch in Radeberg ist Michael S. (22) aus Eilenburg teuer zu stehen gekommen. Als er im August 2002 bei der 19-jährigen Michele in der Bierstadt zu Gast war, ließ er eine Playstation, drei Spiele und ein Kabel mitgehen. Alles zusammen ungefähr im Wert von 270 Euro. Er habe auf Grund seiner Alkoholprobleme vergessen, die geliehenen Gegenstände zurückzugeben, sagte Michael S. jetzt dem Amtsrichter in Kamenz, der sich des Falls annehmen musste. Tatsächlich hatte der 22-Jährige das Diebesgut aber schon kurze Zeit später für ganze 20 Euro verscheuert...

Der aus der Region Kamenz stammende Michael füllt in seinem jungen Leben bereits dicke Gerichtsordner. Auch die Bewährungshelferin kam mit einem prall gefüllten Schnellhefter zur Verhandlung. Sie berichtete, dass Michael erst im Juni 2002 aus der Haft entlassen wurde, dem Widerruf der Bewährung nach seiner schnellen alkoholbedingten Rückfälligkeit aber nur entging, weil er den Widerruf damit begründete, sich in eine Langzeittherapie zu begeben. Diese hat er dann auch gemacht. Nun ist er Abstinenzler und lebt seit dem Verhandlungstag in einer neuen Beziehung in Eilenburg. Michael, zu seinen persönlichen Verhältnissen befragt, äußerte, dass er dem Alkohol ade gesagt habe. Die Sauferei habe zuvor sein ganzes Leben zerstört, gab er zu. Damit solle nun Schluss sein. Bei Michele habe er sich entschuldigt und mit Hilfe der Bewährungshelferin auch 200 Euro Wiedergutmachung gezahlt.

Die Bewährungshelferin sagte dann, dass weitere Straftaten ausgeschlossen seien, wenn Michael die Abstinenz durchstünde. Deshalb solle es Auflagen geben. So geschah es dann auch im Urteil von Amtsrichter Thomas Kranke: Michael S. wurde zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten, ausgesetzt für zwei Jahre auf Bewährung verurteilt und muss als Bewährungsauflage die Suchtberatung aufsuchen. (JoS)