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Nachbarn nicht allein lassen

über Hilfe inPutzkau

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Ingolf Reinsch

Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht: Eine Frau, gesundheitlich angeschlagen, verbringt das ganze Wochenende in einem eiskalten Haus, weil für die kaputte Heizung erst ein Ersatzteil beschafft werden muss. Das Haus verlassen möchte sie nicht – aus Angst, Leitungen könnten einfrieren. Nachbarn und Freunde helfen: Sie bringen ein elektrisches Heizgerät, Medikamente, lassen die Frau bei sich duschen.

Nachbarschaftshilfe ist im Putzkauer Niederdorf kein Fremdwort. Vor anderthalb Jahren, als beim August-Hochwasser die Wesenitz viele Häuser überflutete, halfen sich die Bewohner ebenfalls untereinander. Dass das so schnell und scheinbar selbstverständlich funktioniert, lässt darauf schließen, dass Nachbarn zusammenstehen. Nicht nur im Extremfall einer Katastrophe oder Havarie.

Ein Zusammenhalt, den es glücklicherweise noch in vielen Dörfern gibt. Der jedoch auch Anspruch sein muss, hinzuschauen, hinzuhören, wenn Menschen in unserer Nähe Hilfe brauchen. Auch und gerade bei strengem Frost. Wie notwendig das ist, zeigt der Sturz eines Zustellers in Neukirch. Der Mann hätte erfrieren können, wäre er nicht noch rechtzeitig entdeckt worden. 18 Uhr ist gewiss keine Zeit, wo keiner mehr auf der Straße ist.