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Nachspiel an der Hafermühle

Der Abrissbagger hat seine Arbeit getan. Doch erledigt ist die Sache damit noch nicht.

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Von Franz Herz

Nur noch das unterste Geschoss steht von dem Getreidelager an der Hafermühle in Dippoldiswalde. Daneben der große Abrissbagger. Heute soll er wieder abgeholt werden. Das Bauen wird jetzt weitergehen, teilte Wolfgang Schmidt, der Eigentümer der Hafermühle, mit. Am Dienstagnachmittag war der Notabriss abgeschlossen. Danach gab es eine Beratung auf der Baustelle mit Stadtverwaltung und Landratsamt. Dabei wurde der Baustopp aufgehoben, den das Landratsamt während des Abrisses verhängt hatte. „Ich sortiere jetzt den Abfall und lasse ihn entsorgen“, sagt Schmidt. Danach will er das Bauvorhaben weiter verfolgen, wie er es geplant hat. Schmidt will auf dem Standort der Hafermühle eine Gaststätte errichten.

Jetzt wird aufgeräumt Der Sockel des Lagergebäudes ist noch übrig, aus dem noch Stahlsäulen herausragen. Der Eigentümer beseitigt jetzt den Bauschutt.
Jetzt wird aufgeräumt Der Sockel des Lagergebäudes ist noch übrig, aus dem noch Stahlsäulen herausragen. Der Eigentümer beseitigt jetzt den Bauschutt.
Am Dienstag fiel das Lagergebäude Schließlich übernahm die Abrissfirma Nestler mit einem Langarm-Bagger den Abriss. Auf diesem Foto fällt gerade der Turm auf dem Lagergebäude.
Am Dienstag fiel das Lagergebäude Schließlich übernahm die Abrissfirma Nestler mit einem Langarm-Bagger den Abriss. Auf diesem Foto fällt gerade der Turm auf dem Lagergebäude.
Am Sonnabend kam der Alarm So stand das ehemalige Getreidelager an der Hafermühle am späten Sonnabend. Wegen möglicher Gefahren für die B170 wurde die Bundesstraße gesperrt.
Am Sonnabend kam der Alarm So stand das ehemalige Getreidelager an der Hafermühle am späten Sonnabend. Wegen möglicher Gefahren für die B170 wurde die Bundesstraße gesperrt.

Er ist jetzt wieder Herr des Verfahrens, nachdem zwischenzeitlich die Feuerwehr und die Stadtverwaltung sich um den Abriss gekümmert haben. Sie befürchteten Gefahr für den Verkehr auf der B 170, weil seit Sonnabend das Gebäude offen stand und nur noch zwei Seitenmauern hatte.

Doch der Notabriss wird noch weitere Folgen haben. Es geht zum einen um die Frage, wer die Kosten dafür trägt. „Wir werden auf jeden Fall dem Eigentümer einen Kostenbescheid schicken“, sagt Irena Hoffmann, die Hauptamtsleiterin der Stadt Dippoldiswalde. Dafür rechnen die Mitarbeiter im Dippser Rathaus noch. Sie haben einiges zu addieren. Am Wochenende waren rund 90 Feuerwehrleute und Helfer vom Technischen Hilfswerk im Einsatz. Dazu kommen Verwaltungsmitarbeiter und schließlich der Langarm-Bagger, der eigens aus Brandenburg herangefahren wurde. Ein fünfstelliger Betrag wird dabei zusammenkommen, schätzt Hoffmann.

Es wird auch noch eine Runde geben, wo über juristische Folgen des Notabrisses entschieden wird. Immerhin hat die Aktion Tausende Autofahrer zu Umwegen gezwungen. Das Landratsamt als Bauaufsichtsbehörde hat den Hut auf, um eventuelle Verstöße gegen Bauvorschriften zu ahnden. So etwas kann Bußgelder oder sogar Strafverfahren nach sich ziehen. Doch so weit ist es noch nicht. Rainer Frenzel, Abteilungsleiter Bau im Landratsamt, teilt mit, dass sich seine Mitarbeiter wegen der Hafermühle mit der Polizei und der Stadtverwaltung Dipps verständigen werden und dafür das Einsatztagebuch auswerten.

Das sind juristische Auseinandersetzungen, auf die sich auch der Eigentümer schon einstellt. Die können aber auch die Dippser Steuerzahler treffen. Für den Moment ist wichtig, dass der Verkehr auf der B 170 wieder ungefährdet rollen kann.