"Nachtschweiß ist ein Alarmzeichen"

Döbeln. Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Mann und Frau. Etwa 2,5 Prozent der Erkrankten sterben daran. Deshalb wurde der März von verschiedenen Gesundheitsorganisationen zum Darmkrebsmonat erhoben. Beim ersten Gesundheitsforum in diesem Jahr in der Sparkasse Döbeln drehte sich dann auch alles um diese Erkrankungen.
Chefarzt Dr. Roland Pfützer und der leitende Oberarzt Dr. Henning Spieker vom Klinikum Döbeln referierten in einem anderthalbstündigen Vortrag über das aktuelle Thema. Während Pfützer über Darmkrebs-Vorsorge und Diagnostik sprach, erläuterte Spieker die Behandlungsmöglichkeiten.
„Viele Krebserkrankungen nehmen im Alter zu“, sagte Roland Pfützer. „Betroffen sein kann jeder.“ Warnsignale für Darmkrebs sind unter anderem eine Änderung in den Stuhlgewohnheiten, Blut im Stuhl, Gewichtsverlust, Nachtschweiß oder Schmerzen. „Ein sicheres Symptom für die Früherkennung gibt es aber nicht.“ Deshalb erachtete Pfützer eine Darmspiegelung, die von den Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr angeboten wird, für besonders wichtig. Die ist vor allem bei Menschen notwendig, in deren Familie gehäuft Darmkrebs aufgetreten ist, bei Diabetikern oder bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen. „Körperliche Aktivität halbiert das Risiko für Darmkrebs“, sagte Pfützer. Sollte Krebs festgestellt werden, werden individuelle Behandlungsmöglichkeiten mit Chemo, Bestrahlung und Operation festgelegt.
„Operiert wird mit der Schlüssellochtherapie“, sagte Henning Spieker. „Dabei geht es um minimalinvasive Eingriffe. Auch die Angst vor einem Stoma, einem künstlichen Darmausgang, sprach er an. „Eine Rückverlegung erfolgt meist nach drei bis sechs Wochen. Nur bei einem ganz tiefen Rektumkarzinom wird ein dauerhaftes Stoma notwendig.“
Die nächste Veranstaltung im Rahmen des Gesundheitsforums ist im Mai. Dann referiert der Leitende Oberarzt der Inneren Abteilung Andreas Plath zum Thema Infekte, Prävention und Therapie.