SZ +
Merken

Nachwuchs im Elbetierpark

In der Hebelei sind derzeit viele Tierbabys zu sehen. Auf einige ist Tierpark-Chef Sven Näther besonders stolz.

Teilen
Folgen
© Andreas Weihs

Von Jürgen Müller

Mit äußerster Vorsicht und etwas Skepsis streichelt Greta Richter das Kaninchen. So richtig kann die Eineinhalbjährige wohl noch nicht verstehen, wieso plötzlich der leibhaftige Osterhase vor ihr sitzt. Dabei ist das Tier mit dem flauschigen Fell etwas Besonderes: ein Belgisches Barthaarkaninchen. „Diese Art ist vom Aussterben bedroht. Das erste Mal ist uns hier in der Hebelei eine Nachzucht gelungen“, sagt Tierparkchef Sven Näther voller Stolz. Es wimmelt derzeit von Nachwuchs in dem kleinen Tierpark. Näther geht in einen Stall, kommt zurück mit zwei Küken. Ein gerade geschlüpftes Zwerghuhn und ein einen Tag altes Vorwerk-Küken haben viel Platz in seinen Händen. „Unsere ersten Küken sind am Ostermontag geschlüpft. Zuvor war es den Tieren wohl noch zu kalt“, sagt er. Stolz ist der Inhaber des Tierparkes auch auf Fuchsschafe, die ebenfalls erstmals in der Hebelei geboren wurden.

Füttern nicht verboten. Viele Tierbabys gibt es derzeit im Elbetierpark Hebelei zu sehen, ob Jungschaf Nikolaus (oben), Vorwerk- und Zwerghuhn-Küken, Belgische Bartkaninchen oder Esel Josuha. Fotos: Andreas Weihs
Füttern nicht verboten. Viele Tierbabys gibt es derzeit im Elbetierpark Hebelei zu sehen, ob Jungschaf Nikolaus (oben), Vorwerk- und Zwerghuhn-Küken, Belgische Bartkaninchen oder Esel Josuha. Fotos: Andreas Weihs © Andreas Weihs
Füttern nicht verboten. Viele Tierbabys gibt es derzeit im Elbetierpark Hebelei zu sehen, ob Jungschaf Nikolaus (oben), Vorwerk- und Zwerghuhn-Küken, Belgische Bartkaninchen oder Esel Josuha. Fotos: Andreas Weihs
Füttern nicht verboten. Viele Tierbabys gibt es derzeit im Elbetierpark Hebelei zu sehen, ob Jungschaf Nikolaus (oben), Vorwerk- und Zwerghuhn-Küken, Belgische Bartkaninchen oder Esel Josuha. Fotos: Andreas Weihs © Andreas Weihs
Füttern nicht verboten. Viele Tierbabys gibt es derzeit im Elbetierpark Hebelei zu sehen, ob Jungschaf Nikolaus (oben), Vorwerk- und Zwerghuhn-Küken, Belgische Bartkaninchen oder Esel Josuha. Fotos: Andreas Weihs
Füttern nicht verboten. Viele Tierbabys gibt es derzeit im Elbetierpark Hebelei zu sehen, ob Jungschaf Nikolaus (oben), Vorwerk- und Zwerghuhn-Küken, Belgische Bartkaninchen oder Esel Josuha. Fotos: Andreas Weihs © Andreas Weihs

Das Eselfohlen kam schon am 8. April zur Welt. Am Ostersonntag wurde es auf den Namen Joshua getauft. Klar ist jetzt schon, dass Joshua nicht sehr lange im Elbepark bleiben wird. Spätestens, wenn er zwei Jahre alt ist, muss er verkauft werden. „Wir haben ja schon zwei Eselhengste, können ja nicht alle Tiere behalten“, so Näther.

Silvester aufgepäppelt

Behalten wird er aber auf jeden Fall Silvester. Das Schaf, das wie sein Bruder Nikolaus zwischen Weihnachten und Neujahr geboren wurde, ist blind. Ob es von Geburt an nichts sehen konnte, ist ungewiss. „Das Tier ging jedenfalls schnurstracks an die Zitzen der Mutter. Aber vielleicht geschah das instinktiv“, sagt Sven Näther. Erst späte stellte der Tierarzt fest, dass das Schaf blind ist. Das war wohl auch der Grund, dass das Tier anfangs keine feste Nahrung zu sich nahm. Mühevoll haben die Mitarbeiter das Tier aufgepäppelt, ihm Grashalme in den Mund geschoben. „Mit geriebenen Möhren haben wir Silvester schließlich gekriegt“, sagt Näther. Unter die Möhren mischte er Grashalme. Seitdem frisst Silvester auch von sich aus feste Nahrung. Zulegen muss er trotzdem noch eine ganze Menge. Er ist deutlich kleiner als sein Bruder.

Gut besucht ist der Elbepark schon am Freitagvormittag. Kein Wunder, schließlich sind Ferien, und auch die Sonne strahlt. 28 000 Besucher zählte der Tierpark im Jahr 2012. Wie viele es im Vorjahr waren, hat Sven Näther noch nicht zusammengerechnet. Er hat derzeit keine Zeit für Statistiken, muss sich mit seinen Helfern um die Tiere kümmern. Ein paar weniger werden es wohl gewesen sein, schließlich war der Naturerlebnispark, der unmittelbar an der Elbe liegt, vom Hochwasser im Juni stark betroffen. Allerdings hatte er nur fünf Tage geschlossen, dann konnte zumindest der obere Teil der Anlage wieder besichtigt werden.

Sven Näther kämpft derzeit nicht nur mit finanziellen Problemen. Den Zuschuss der Gemeinde von 5 000 Euro gibt es seit diesem Jahr nicht mehr, die „Anschubfinanzierung“, die für die ersten fünf Jahre gezahlt wurde, ist ausgelaufen. Kopfzerbrechen bereitet ihm auch, dass 4,5 Hektar – drei Viertel des Tierparkes – von der Gemeinde unterverpachtet sind. Näther möchte das Gelände gern kaufen, um sicher planen und auch Ställe bauen zu können. Würde der Pachtvertrag nicht mehr verlängert, würde die Fläche von sechs auf dann 1,5 Hektar schrumpfen.

Viel Zeit, darüber nachzudenken, hat Sven Näther nicht. Er muss noch vieles vorbereiten für den „Tag des Baumes“ am Sonntag.

Der Tierpark ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: Kinder 3 Euro, Erwachsene 4,50 Euro.