Kinder und Jugendliche lernen derzeit im Jugendklub Spike in der Karl-Laux-Straße 5 rappen. Drei erfahrene Musiker bringen den 14- bis 25-Jährigen noch bis Januar an jedem Freitag bei, wie Reime geschrieben, Wörter richtig betont und am Computer die passende Musik produziert wird. Am Ende des Lehrganges soll eine CD mit den fertigen Sprechgesängen der Teilnehmer veröffentlicht werden. Auch ein Musikvideo und eine Internetseite, auf der die einzelnen Nachwuchsmusiker vorgestellt werden, ist geplant.
„Der Lehrgang steht unter dem Thema Respekt“, sagt der Rap-Lehrer Courage, der mit bürgerlichem Namen Christian Höhn heißt. Dass in den Texten der Hip-Hopper Schimpfwörter auftauchen, stehe dazu nicht in Widerspruch. Die Jugendlichen sollen ihre Gefühle ausdrücken. Dabei gibt es keine Zensur“, sagt Höhn.
Das freut die jungen Teilnehmer. So auch die elfjährige Darline Hlawatschek. Sie nimmt bereits zum zweiten Mal am Workshop teil. Im letzten Jahr hat sie schon ihr erstes Lied mit dem Titel „Irgendwann“ geschrieben und aufgenommen. „Ich kann jetzt besser Texte schreiben und weiß, wie ich Wörter betonen muss“, sagt die Hellerauerin stolz. Um sich noch weiter zu entwickeln, ist sie wiedergekommen.
Neun weitere neugierige Nachwuchsmusiker waren zur ersten Stunde des von 18 bis 20 Uhr stattfindenden Lehrganges erschienen. „Wir haben zwar schon mit dem Workshop angefangen, aber es sind immer noch Plätze frei“, sagt Christian Höhn. Scotch, ein anderer Lehrer, möchte den Jugendlichen auch etwas über die Geschichte der Rap-Musik beibringen. Sprechgesang sei neben Graffiti, Breakdance und DJing, also dem kunstvollen Auflegen von Platten, ein Teil der Hip-Hop-Kultur. Die entwickelte sich in den 1970er-Jahren in den amerikanischen Großstädten. (se)