Von Domokos Szabó
Lange muss Linda nicht überlegen. Wie aus der Pistole geschossen, kommt ihre Antwort auf die Frage wer denn ihr Vorbild sei: Zinedine Zidane, französischer Nationalspieler. „Weil er so gut austricksen kann“, fügt Linda noch hinzu. Die gleichaltrige Marie ist von dem deutschen Fußballstar Miroslav Klose begeistert – „weil er viele Tore schießt“.
Die Bewunderung kommt nicht von ungefähr: Zusammen mit einem dritten Mädchen, Luise, gehören die beiden der E-Jugend-Mannschaft von Blau-Weiß Stahl Freital an. Jede Woche ein bis zwei Mal geht es zum Training in die Halle oder auf den Platz. Als Exoten fühlen sich die Nachwuchs-Kickerinnen nicht. Das Verhältnis zu den Jungs sei ganz normal. „Nur anfangs haben sie gesagt, dass wir nicht spielen können“, erinnert sich Linda. Mittlerweile stünden sie aber den jungen Fußballern in nichts nach, bestätigt Betreuerin Mandy Freitag.
Deshalb erwägt man beim Verein, die drei für den großen Rastelli-Wettbewerb der SZ in Heidenau zu nominieren. „Letztlich müssen die Mädchen entscheiden, ob sie auch gegen Ältere antreten“, sagt Trainer Enrico Kühn. Am Dienstagabend jedenfalls haben die Mädchen schon fleißig geübt. Ziel des Wettbewerbs ist es, möglichst viele Ballberührungen zu schaffen, bis das runde Leder zu Boden fällt.
Das ist eine Kunst, die man zur Perfektion treiben kann. Es reicht ein Blick auf das Ergebnis des letzten SZ-Rastelliwettbewerbs zur Jahreswende 2006/07. Der zehnjährige Gewinner Franz-Josef Zech aus Großenhain hätte sogar noch mehr als 2563 Ballberührungen geschafft – allein die Zeit reichte nicht. Der Zweit- und der Drittplatzierte erreichten immerhin 804 und 652Punkte. Um den Frauenfußball-Nachwuchs zu fördern, richtet sich nun der nächste Wettbewerb ausschließlich an Mädchen. Wie es läuft, steht es im Kasten rechts. Eine Anmeldung vor dem Wettkampftag ist nicht nötig – und mitmachen können übrigens alle, nicht nur Vereinsmitglieder.