Von Ivette Wagner
Monte Carlo ist immer im Kopf. Nicht so sehr wegen der schönen Landschaft, sondern wegen des einzigartigen Zirkusfestivals. Hier in Dresden begann vor fünf Jahren die Geschichte des Varieté- und Zirkusfestivals. „Damals bekamen wir etwa 25 Bewerbungen“, sagt Andreas Uhlig, Centermanager des Elbeparks. In diesem Jahr waren es über 90. Aus vier Kontinenten und elf Ländern.
Die Auswahl aus diesen Beiträgen fällt der Jury sehr schwer. „Für uns bietet die große Anzahl aber die Möglichkeit, das Beste herauszufiltern“, so Andreas Uhlig. 1 400 Zuschauer können in dem Chapiteau, das im Elbepark direkt neben Höffner aufgebaut wird, die Attraktionen erleben. Am 6. Oktober zeigen elf Nachwuchskünstler ihr Können, einen Tag später kämpfen die Profis um den Goldenen Rathausmann.
Auch dann wird der Jury – dazu gehören unter anderem Zirkusexperte Ernst Günther, Zirkus-Spross Filip Geier-Busch und der internationale Agent Oleg Zhovnir – die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Es gibt Kategorien, nach denen wir bewerten“, so Andreas Uhlig. „Über die wollen wir aber nicht so viel verraten.“ Fest steht nur, dass die Jury genau 15 Minuten Zeit hat, um die Trophäen zu verteilen.
Bevor allerdings das große Spektakel die Besucher des Elbeparks in eine Festivalgemeinde verwandelt, können vorher alle Zirkusluft schnuppern. Zirkusbesitzer Alfred Sperlich und sein Team veranstalten in der Woche davor in ihrem eigenen Zelt einen Projektzirkus. Kinder können sich dort unter Anleitung in der Manege beweisen.
Doch zurück zum großen Festival. In diesem Jahr werden viele Kameras Künstler und Zuschauer begleiten. Der MDR sendet am 8. Oktober ab 22 Uhr Auszüge aus dem Programm unter dem Titel „Nacht der Emotionen“. „Wir hoffen, dass das noch einen Ruck nach vorn gibt und dabei hilft, die Varietékultur stärker ins Rampenlicht zu setzen“, so Andreas Uhlig. Immerhin gehört das Varieté- und Zirkusfestival zu den drei größten in Deutschland. „Unsere Besonderheit ist aber, dass wir keine staatliche oder kommunale Unterstützung bekommen, sondern alles eigenständig, mit Hilfe von Sponsoren organisieren“, so Andreas Uhlig. Durch die Abende führt André Sarrasani. „Damit sind wir weltweit das einzige Festival, das komplett durchmoderiert wird“, so Andreas Uhlig. Und das gibt es selbst in Monte Carlo nicht.